Der katholische Erzbischof von Santa Fe, John Charles Wester, hat die Kirche aufgefordert, Kindern gleichgeschlechtlicher Paare die Taufe zu ermöglichen. In einem Meinungsbeitrag des Jesuitenmagazins „America“ bezeichnete Wester die Taufverweigerung in einigen US-Diözesen als „besorgniserregend“. Eine homosexuelle Beziehung sei kein Hindernis für die Glaubensvermittlung an die Kinder, schreibt der Erzbischof.
Nicht im Sinne der Evangelisierung
„Es stimmt mich sehr besorgt, wenn Personen das Sakrament der Taufe verwehrt wird“, so Wester in dem Gastbeitrag. Zwar sei es die Aufgabe der Kirche die Feier der Sakramente mit Klugheit zu verwalten. „Kindern von gleichgeschlechtlichen Paaren die Taufe zu verweigern ist aber nicht im Sinne der Evangelisierung und widerspricht meiner Meinung nach der kirchlichen Lehre.“ Der Bischof bezieht sich in seinem Artikel darauf, dass in manchen Gemeinden und Diözesen gleichgeschlechtliche Paare, die ihre Kinder taufen lassen wollten, weggeschickt wurden.
Die Annahme, dass LGTBQ-Eltern ihre Kinder nicht im katholischen Glauben erziehen könnten, sei falsch, meint der Erzbischof. „Gleichgeschlechtliche Paare können ihren Kindern den Glauben vorleben, indem sie respektvoll miteinander umgehen, einander treu bleiben und einander lieben.“
Die Tatsache, dass die homosexuellen Partner das Sakrament wünschten, zeige deren guten Willen, die Kinder im christlichen Glauben zu erziehen. Zudem würden viele Familien wegen Todesfällen, Trennungen und Elternteile, die die Familie verlassen, immer häufiger nicht dem Familienideal der Kirche entsprechen. „Mir ist nicht bekannt, dass den Kindern dieser Familien die Taufe verwehrt wird.“ DT/vwe
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