Bätzings Reaktion auf Brief aus Rom

„Neuer Anfang“: Bätzing führt Kirche ins Schisma

Die Laieninitiative entlarvt Bätzings Reaktion auf die römische Anordnung als strategischen Trick und plädiert für einen sofortigen Stopp des Synodalen Ausschusses.
Bätzing führt Kirche ins Schisma
Foto: Marijan Murat (dpa) | Versucht Bischof Georg Bätzing über eine freiwillige Selbstverpflichtung auf neue Inhalte und Strukturen das Kirchenrecht und die römische Entscheidung zu umschiffen?

Die Initiative „Neuer Anfang“ appelliert an alle deutschen Bischöfe, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zu stoppen, denn er drohe mit seinem Alleingang die Kirche in die Spaltung mit Rom zu ziehen. Bätzing versuche über einen Trick, die rechtlich bindende römische Anordnung in Bezug auf den Synodalen Rat zu umgehen. Die lasse aber weder ein Vetorecht zu, noch gebe es einen Ermessungsspielraum, so die Initiative. Es brauche eine Rückbesinnung auf Mission und Evangelisation.

Römisches Dokument ist rechtsverbindlich

„Neuer Anfang“ betont, das Schreiben aus Rom sei ernst und nicht ein „gutgemeinter Serviervorschlag“ gewesen. Ein „in forma specifica“ ausgestelltes Dokument sei eine „rechtsverbindliche und auch finale Anordnung“, die zudem unmissverständlich sei: „Weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz haben die Kompetenz, einen „Synodalen Rat“ auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten“, zitiert die Initiative aus dem Schreiben.

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Ein solches Gremium könnte ohnehin keine rechtsverbindlichen Beschlüsse fassen , sondern wäre lediglich „eine endlose Beschäftigungstherapie für Kirchenfunktionäre“ sowie „Geld- und Zeitverschwendung“. Wenn Bischof Bätzing meine, es gebe eine Ermessungsspielraum hinsichtlich der römischen Anordnung, dann verkenne er „offensichtlich seine Kompetenzen und seine Stellung in der kirchlichen Hierarchie“.

Kirche steht kurz vor schismatischer Realität

Mehr noch: Er manövriere „alle deutschen Katholiken in die gefährliche Nähe zum Can. 751 CIC des Kirchenrechtes“, demzufolge, „die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche“ nichts anderes sei als ein schismatischer Akt. Die Initiative wörtlich: „Wir stehen als Katholische Kirche in Deutschland kurz davor, dass die dogmatische und moralische Qualität dieses Aktes auch rechtlich manifest wird und eine auch formell schismatische Realität erzeugt.“

Für „Neuer Anfang“ handelt es sich beim Bätzing‘schen Manöver um einen strategischen Trick: Über eine „freiwillige Selbstverpflichtung auf neue Inhalte und Strukturen“ sollen das Kirchenrecht und die römische Entscheidung umschifft werden. Dabei könne ein Bischof „sich nicht von seiner Weihe und der mit ihr gegebenen Verantwortung selbst entbinden“. Er könne nur seinen Rücktritt einreichen.

Es sei an der Zeit, sich von strukturellen, pseudo-demokratischen und Synodalität simulierenden Debatten zu verabschieden und um „eine ehrliche Aufarbeitung der Missbrauchsdebatte" zu bemühen. Außerdem plädiert die Initiative für eine echte Reform unserer Kirche durch Hinwendung zu Evangelisation und Mission – so wie Papst Franziskus es in dem Brief an uns Deutsche schon 2019 formuliert hat“.  DT/dsc

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