Der Nachfolger von Joseph Ratzinger auf dem Münchner Bischofsstuhl, Kardinal Reinhard Marx, hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als „großen Papst, der sein Hirtenamt stets mit Freimut und starkem Glauben“ ausgeübt habe, gewürdigt.
Wörtlich erklärte Marx: „Als Theologe prägte und prägt er die Kirche lange und nachhaltig. Dem Erzbistum München und Freising sei er als Priester, Professor, Erzbischof, Kardinal oder Papst stets eng verbunden gewesen. Marx erinnerte an viele persönliche Begegnungen mit dem „treuen Zeugen der Liebe Gottes und bedeutenden Lehrer der Kirche, dessen Verkündigung bereits zu seiner Zeit als Münchner Erzbischof weit über die Grenzen des Erzbistums hinaus strahlte.“
Die christliche Prägung Bayerns fördern
Es sei Benedikt XVI. ein wichtiges Anliegen gewesen, die christliche Prägung Bayerns und die lebendigen Ausdrucksformen der Frömmigkeit zu fördern. Viele Gläubige erinnerten sich noch an gute Begegnungen mit dem Erzbischof bei Firmungen in den Pfarreien oder zu anderen Anlässen. Vor allem der Besuch Papst Benedikts XVI. in seinem ehemaligen Erzbistum im September 2006 erfülle immer noch viele Menschen mit Freude und wohl auch ein wenig Stolz.
In Joseph Ratzinger hätten sich Intellektualität und eine tiefe, ehrliche Frömmigkeit vereint. Dabei sei er stets bescheiden gewesen und habe immer das Amt, nicht die Person in den Vordergrund gestellt.
Mit Nachdruck unterstrich der Münchner Erzbischof, es sei Joseph Ratzinger nicht um Ansehen seiner Person oder die Erweiterung von Macht gegangen. Vielmehr habe er immer danach gestrebt, die Aufgabe, die Gott ihm aufgetragen hatte, bestmöglich und mit ganzer Kraft zu erfüllen. „Wir sind ihm zutiefst dankbar für seinen jahrzehntelangen Einsatz, seine exzellente Theologie und sein beeindruckendes Lebens- und Glaubenszeugnis. Sein Vermächtnis wird weiterwirken“, erklärte Kardinal Marx. DT/reg
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