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Leiter von Vatikanischer Forschungskommission bekräftigt Lehre von „Humanae vitae“

Künstliche Empfängnisverhütung sei in sich falsch, bekräftigt der italienische Theologe Gilfredo Marengo, Leiter einer Forschungskommission zur Enzyklika von Papst Paul VI.
Lehre von Humanae vitae bekräftigt
Foto: Paul Haring (KNA) | Nur im Lichte des Evangeliums könne "Humanae vitae" voll und ganz verstanden werden, so Gilfredo Marengo, Leiter einer Vatikanischen Forschungskommission zur Enzyklika.

Die katholische Kirche wird nicht von ihrer in der Enzyklika „Humanae vitae“ festgeschriebenen Position zur künstlichen Empfängnisverhütung abrücken. Dies bekräftigte der italienische Theologe Gilfredo Marengo, Koordinator einer Vatikanischen Forschungskommission, die sich mit der Botschaft des Lehrschreibens von Papst Paul VI. befasste. Künstliche Empfängnisverhütung sei „ins sich falsch“, meinte Marengo, wie der britische „Catholic Herald“ berichtet.

Forschungsgruppe erhielt Zutritt zum Vatikanarchiv

Am 25. Juli jährt sich die Veröffentlichung der Enzyklika zum 50. Mal. Noch hat der Vatikan keine Pläne bekanntgegeben, wie er den Jahrestag begehen will. Einer Forschungsgruppe wurde aber Zutritt zu den Vatikanarchiven gewährt.

Kommissionleiter Marengo bekräftigte nun die in „Humanae vitae“ festgeschriebene Lehre zur Empfängnisverhütung und hob hervor, auch „Sprache und Präsentation“ der Lehre wichtig seien. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass die Kommission die in „Humanae vitae“ vertretene Position zumindest teilweise infrage stellen würde. Denn erst im vergangenen Jahr war mit dem Theologen Maurizio Chiodi ein prominenter Verteidiger von Empfängnisverhütung an die Päpstliche Akademie für das Leben berufen worden.

"Künstliche Empfängnisverhütung in sich falsch"

Marengo selbst hatte manch eine Verteidigung der Enzyklika als „zu abstrakt“ kritisiert. Ein anderes Kommissionsmitglied, Pierangelo Sequeri, verfasste zudem ein Vorwort zu einem Buch, das bei der Betrachtung von „Humanae vitae“ für einen „Paradigmenwechsel“ plädierte. Nun schaffte Marengo die Spekulationen jedoch aus der Welt: „Wir wissen sehr gut, dass künstliche Empfängnisverhütung in sich falsch ist.“ Darüber hinaus betonte er, dass das Päpstliche Lehrschreiben aus dem Jahr 1968 nur „im Lichte des Evangeliums“ voll und ganz verstanden werden könne.

In einer neuen Buchpublikation legt Marengo die Ergebnisse seiner Recherchen dar. Unter anderem soll Papst Paul VI. 200 Bischöfe nach ihren Ansichten zu Verhütung gefragt haben. Nur 25 hätten geantwortet, unter ihnen der einflussreiche US-amerikanische Bischof Fulton J. Sheen und der zukünftige Papst Johannes Paul II. Beide sprachen sich für eine Bekräftigung der kirchlichen Lehre aus.

DT/mlu

 

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