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Katholische Journalisten von morgen

Junge Autoren haben sich im Anschluss an das 75. Jubiläum der "Tagespost" in Würzburg zu einem Interview-Workshop getroffen.
Fleißig zugange: Die jungen Autoren der "Tagespost" beim Interviewseminar.
Foto: Maria Croce

Rund 25 Teilnehmer zählte die Runde junger Autoren, die am 09. September zum 75. Jubiläum der „Tagespost“ nach Würzburg gekommen waren. Nicht nur, um bei der Heiligen Messe mit dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof Georg Gänswein, dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und dem ukrainischen Bischof von Odessa, Stanislaw Schyrokoradjuk, sowie am anschließenden Festakt teilzunehmen. Schon früh am nächsten Morgen erwartete die Nachwuchsautoren ein strammes Programm. Unter der Organisation von „Tagespost“-Redakteurin Franziska Harter lernten die Teilnehmer im ersten Teil das Interview kennen – mit dem Ziel, das Projekt „Schiffsbauer“ weiterzuführen. Darüber, welche Interviews sie gerne führen wollten, brachten die Teilnehmer schon Ideen mit.

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Politik-Redakteur Sebastian Sasse gab eine theoretische Einführung, dann konnten die Teilnehmer selbst ans Werk. Franziska Harter, Sebastian Sasse, Kolumnist und EWTN-Korrespondent Rudolf Gehrig und Chefredakteur Guido Horst stellten sich für eine kurze Übung zur Verfügung. In kleinen Gruppen bereiteten sich die jungen Autoren in aller Kürze vor, überlegten sich Fragen und führten schließlich die fünfminütigen Interviews durch. Ziel war es, bis zum frühen Nachmittag die Aufnahmen zu verschriftlichen und zu redigieren.

Im Internet die Menschlichkeit erhalten

Zwischendurch erhielten die Teilnehmer Bestärkung und Inspiration von außen. Über die Verkündigung auf den sozialen Medien sprach nach der Heiligen Messe und dem Mittagessen der österreichische Priester Johannes Maria Schwarz. „Es geht nicht nur um neue Formen der Verkündigung, und wie wir sie nutzen können. Es geht darum, unsere Menschlichkeit zu behalten“, so Schwarz. Von der Sprache über Schrift, Buchdruck und Internet zeichnete Schwarz die Geschichte von gesellschaftlicher Kommunikation nach. Das Internet habe einerseits Informationen wesentlich zugänglicher gemacht. Andererseits sei auch die Überschwemmung von Informationen eine Herausforderung. „Die Kuration unserer Informationsquellen wird wichtiger“, so Schwarz. Er warnte vor den Algorithmen in den sozialen Netzwerken, deren Sinn darin liege, die Daten der Nutzer zu sammeln und die Zeit, die diese auf der jeweiligen Plattform verbringen, zu maximieren: „Man ist sonst nicht Nutzer, sondern wird benutzt.“

Schwarz ermutigte die jungen Autoren, im Internet zu verkündigen, mahnte aber zur Wachsamkeit. Die sozialen Medien seien ein zweischneidiges Schwert. „Die Technologie, die uns verbindet, ist auch die, die den Graben zwischen uns vergrößert.“ Vor allem dürfe das Ziel nicht eine digitale Kirche sein. „Die Kirche geht nicht in diese Medien, um dort zu bleiben, sondern um Menschen zu einer echten Begegnung untereinander und zu Gott zu bringen“. Zum Abschluss konnten die Gruppen ihre Interviews im Plenum besprechen. Chefredakteur Guido Horst und Franziska Harter kündigten an, dass ein weiteres Treffen für die jungen Autoren in Planung sei. Horst betonte, wie wichtig die jungen Stimmen für die Zeitung seien, und gab ihnen ein „Weiter so!“ mit auf den Weg. DT/sdu

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