Europa sei christlich geprägt und funktioniere gut, doch könnte es besser gehen, etwa durch den Einsatz junger Menschen. So äußerte sich Wolfgang Schüssel, ehemaliger österreichischer Bundeskanzler, am Samstag im Stift Kremsmünster. Das geht aus einer Pressemitteilung des Stifts hervor. Für die jungen Anwesenden, die sich zum „Treffpunkt Benedikt“ versammelt hatten, sieht Schüssel in der katholischen Soziallehre wichtige Anhaltspunkte, etwa das Prinzip der Subsidiarität. Es sei wichtig, sagte er, europäisch und benediktinisch in christlichem Auftrag weiterzugehen.
Der 80-Jährige sehe sich als „Possibilist“; es sei ihm immer darum gegangen, bei Problemen Lösungen möglich zu machen. Selber im Krieg geboren, habe sich seitdem viel geändert. Es gebe keinen Grund, nicht zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Vor allem mit christlicher Zuversicht, die Kraft für Herausforderungen gebe. Christen seien beauftragt, „an der Schöpfung mitzuarbeiten, sie zu gestalten und Gutes zu tun, um das Leben zu verbessern, auch angesichts starker gesellschaftlicher Veränderungen“, so Schüssel.
Auch hob der ehemalige Bundeskanzler hervor, dass „Vieles in der Regel des heiligen Benedikt stecke. Etwa das Hören auf die Jüngeren, weil sie Dinge oft neu denken“. Zwar sage man, mit dem Alter komme die Weisheit, doch: „Auf der internationalen Bühne sind Menschen in vorgerücktem Alter nicht immer Vorbilder“, wandte er ein. „Leuchtet also!“, ermutigte Schüssel seine Zuhörer. Man solle auf seine Weise Salz der Erde sein, jeden Tag als Geschenk sehen und sich fragen, wen man heute ein wenig glücklicher machen könne.
Einmal im Monat kommen im Benediktinerstift Kremsmünster junge Menschen zum „Treffpunkt Benedikt“, um ihren Glauben zu vertiefen.
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