Nach synodalen Beschlüssen

Kardinal Burke fordert kirchliche Strafen für deutsche Bischöfe

Der US-Kardinal beschuldigt diejenigen Bischöfe, die für die Segnung homosexueller Partnerschaften gestimmt haben, den Boden des Glaubens verlassen zu haben.
Kardinal Raymond Leo Burke
Foto: Grzegorz Galazka via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Warnt vor dem „Missbrauch“ der Kirche, um eine ideologische Agenda durchzusetzen: der amerikanische Kardinal Raymond Burke.

Der amerikanische Kardinal Raymond Burke hat sich für kirchliche Sanktionen gegen diejenigen Bischöfe ausgesprochen, die auf dem Synodalen Weg für die Segnung homosexueller Partnerschaften sowie geschiedener und standesamtlich wiederverheirateter Katholiken gestimmt haben. In einem auf dem YouTube-Kanal des katholischen Fernsehsenders „EWTN“ veröffentlichten Interview mit Raymond Arroyo warf Burke jenen deutschen Bischöfe vor, damit den Glauben aufzugeben.

"Sünden gegen Christus selbst"

„Ob es sich nun um eine häretische Lehre, die Abweichung einer Lehre, um die Ablehnung einer der Glaubenslehren handelt, oder um Apostasie in dem Sinne, dass man sich einfach von Christus und seiner Lehre in der Kirche abwendet, um eine andere Form der Religion anzunehmen – das sind Verbrechen“, sagte Burke in der Sendung. „Es handelt sich um Sünden gegen Christus selbst, selbstverständlich von schwerster Natur. Und der Codex Iuris Canonici sieht die entsprechenden Sanktionen vor.“ 

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Der Kardinal warnte vor dem „Missbrauch“ der Kirche, um eine ideologische Agenda durchzusetzen. „Dies sind menschliche Erfindungen, menschliche Ideologien, die vorangetrieben werden, und die Kirche wird dazu missbraucht“, fügte Kardinal Burke hinzu. Dadurch werde die Kirche zu einer Art menschlicher Behörde, fast zu einer Regierungsbehörde, die manipuliert wird, um bestimmte Programme und eine bestimmte Agenda zu fördern. „Deshalb müssen wir aufwachen und erkennen, was hier geschieht.“

Burke: Papst spricht manchmal "sehr deutlich"

Auf den Einwurf des Interviewers, dass die Gegner der Reformen häufig als Gegner des Papstes dargestellt würden, antwortete der Kardinal: „Wir sind diejenigen, die den Papst lieben. Wir versuchen, ihm bei der Erfüllung seiner Mission zu helfen.“ Diejenigen, die ignorierten, „was Rom zu ihnen sagt, was der Stuhl Petri zu ihnen sagt“, stellten unter Beweis, „dass sie keinen Respekt vor ihm haben“. Sie seien die Feinde des Papstes: „Ich denke, es ist klar, dass jeder vernünftige Mensch das sehen kann.“ 

Der Papst spreche – so Burke weiter – manchmal „sehr deutlich“. Was er dann sage in Bezug auf diese Fragen, stimme mit der Lehre der Kirche überein. Die „Handlanger der Revolution“ würden diese Aussagen aber „einfach übergehen“ und stattdessen, sich andere „herauspicken, in denen der Heilige Vater sie zu bestätigen scheint“, so Kardinal Burke.  DT/jg

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