Die Verunsicherung der Kirche in Deutschland zeige sich bereits in der Bemerkung aus dem Synodalforum II: "die Frage, wozu es das priesterliche Weiheamt braucht, bedarf einer differenzierten Antwort", so Manfred Hauke in der kommenden Beilage "Welt & Kirche". Die seinshafte Prägung des Priesteramts, die das Synodalforum infrage stelle, sei aber für das vom Trienter Konzil formulierte kirchliche Dogma eindeutig vorausgesetzt.
Innere Aushöhlung des Weihepriestertums
Auch das Argument, dass es in östlichen Riten verheirateten Klerus gebe, ziehe laut Hauke nicht: Denn das zeige nur, dass die apostolische Überliegerung im konkreten Punkt Ausnahmen zulasse. Eine unbegrenzte Freistellung des Zölibates werde dem Sinn des Sakramentes aber nicht gerecht.
Der Synodale Weg reduziere den priesterlichen Dienst als eine Funktion, anstatt eines von Christus eingesetzten Weihesakramentes. Hauke kritisierte, dass das sakramentale Prägemal, das den Priester mit Christus gleichgestalte, verflüchtigt und die Bedeutung des Zölibates heruntergespielt werde. Darin zeige sich, so der Dogmatiker, eine skandalöse innere Aushöhlung des Weihepriestertums. DT/sdu
Die ganze Analyse der Synodalen Texte von Synodalforum II ist in der kommenden Beilage "Welt&Kirche" zu lesen.