Der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim OCist ist als Vorsitzender der österreichischen Zisterzienserkongregation zurückgetreten. Dies wurde dieser Zeitung aus den Reihen der Abtei bestätigt, nachdem zuerst der italienische Blog „Silere Non Possum“ berichtet hatte. Zudem befinde sich Heim aufgrund von Herzproblemen kurzzeitig im Krankenhaus. Jedoch werde mit einer baldigen Entlassung gerechnet, hieß es aus der Abtei in der Nähe von Wien. In einer inzwischen nachgereihten Mitteilung auf der Stifts-Webseite heißt es, Heim befinde sich auf dem Weg der Besserung. Der Rücktritt stehe im Zusammenhang mit seiner angeschlagenen Gesundheit und den „derzeitigen Herausforderungen im Stift Heiligenkreuz“.
Den österreichischen Zisterziensern stehe einstweilen der Abt von Wilhering, Reinhold Dessl OCist, als Präses vor, so der italienische Blog. Das erfolgreiche Kloster Heiligenkreuz stand in letzter Zeit häufig ungewollt im Rampenlicht, was intern als belastend empfunden wurde. Mitte Juni war bekannt geworden, dass der Vatikan im Herbst eine Apostolische Visitation im Kloster durchführen lassen wird. Dabei soll es auch um den „Leitungsstil der Abtei in seiner Gesamtheit sowie das persönliche Führungsverhalten des Abtes“ gehen.
Diskussion um Waldstein
Zuvor war einem der Heiligenkreuzer Patres, dem Moraltheologen Edmund Waldstein, öffentlichkeitswirksam Nähe zur Strömung des christlichen Integralismus vorgeworfen worden. Das Habilitationsverfahren Waldsteins an der Universität Innsbruck war im Zuge der öffentlichen Diskussion um Waldsteins privaten Blog auf Eis gelegt worden.

Das im Jahr 1133 vom heiligen Markgraf Leopold III. gegründete Kloster im Wienerwald ist – nach dem steirischen Stift Rein – das zweitälteste durchgehend besiedelte Zisterzienserkloster der Welt. Mit mehr als 100 Mönchen verzeichnet es heute einen Höchststand seit der Türkenbelagerung im Jahr 1683. Das Stift betreut nicht nur die einzige Zisterzienserhochschule der Welt mit rund 300 Studierenden, die „Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz“, sondern auch 21 Pfarreien in Niederösterreich. (DT/jra)
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