Die am schnellsten wachsende Klostergemeinschaft im deutschen Sprachraum, das Zisterzienserstift Heiligenkreuz im Wienerwald, wird einer Apostolischen Visitation unterzogen. Das gab das im 12. Jahrhundert gegründete Kloster am Sonntag selbst bekannt. Das vatikanische „Dikasterium für das geweihte Leben“ habe Abt Maximilian Heim und dem Konvent in einem Schreiben vom 5. Juni mitgeteilt, dass es sich im Rahmen einer Apostolischen Visitation „ein genaues Bild über die Situation des monastischen Lebens und von der Leitung der Abtei verschaffen“ möchte. Der Heilige Stuhl habe die Zisterzienserabtei gebeten, dies „als einen Ausdruck wohlwollender Unterstützung zu verstehen, der darauf abzielt, die nachhaltige Entwicklung dieses blühenden Stiftes zu fördern und es vor möglichen inneren wie äußeren Gefährdungen zu bewahren“.
Das nehme die Klostergemeinschaft gerne an, heißt es in dem am Sonntag veröffentlichten Statement des Zisterzienserstiftes. In den zurückliegenden Jahrzehnten seien dem Kloster viele Berufungen geschenkt worden, es gebe aber auch viele neue Aufgaben und Herausforderungen. Die bevorstehende Visitation verstehe man als „eine Hilfe zur Erneuerung und zum Wachstum, um der Kirche von heute noch besser dienen zu können“.
Das im Jahr 1133 vom heiligen Markgraf Leopold III. gegründete Kloster im Wienerwald ist – nach dem steirischen Stift Rein – das zweitälteste durchgehend besiedelte Zisterzienserkloster der Welt. Mit mehr als 100 Mönchen verzeichnet es heute einen Höchststand seit der Türkenbelagerung im Jahr 1683. Das Stift betreut nicht nur die einzige Zisterzienserhochschule der Welt mit rund 300 Studierenden, die „Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz“, sondern auch 21 Pfarreien in Niederösterreich. Zu den Höhepunkten der Klostergeschichte gehört der Besuch von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007. (DT/sba)
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