Sinnsuche

Hartl: Spiritualität ist Megathema

Wollten gläubige Menschen sprachfähig sein und das Evangelium gut präsentieren, müssten sie wissen, welche Trends gerade im Umlauf seien, so der Theologe.
Dr. Johannes Hartl
Foto: copyright by Rudi Töws | „Spiritualität ist ein Megathema in unserer Gesellschaft, und wir Christen hätten unglaublich viel anzubieten“, bemerkte Hartl.

Der Theologe Johannes Hartl hat dafür geworben, Menschen auf ihrer spirituellen Sinnsuche intensiver zu begleiten. Auf der Tagung „Spiritualität im 21. Jahrhundert“ an der Philosophisch-Theologischen Hochschule sagte der Gründer des Gebetshauses Augsburg, von Yoga über Tarot bis hin zu Ratgeberliteratur über Dankbarkeit oder Achtsamkeit seien verschiedenste Spiritualitäten in Mode. Wollten gläubige Menschen sprachfähig sein und das Evangelium gut präsentieren, müssten sie wissen, welche Trends gerade im Umlauf seien.

Christen haben "unglaublich viel" anzubieten

„Spiritualität ist ein Megathema in unserer Gesellschaft, und wir Christen hätten unglaublich viel anzubieten“, bemerkte Hartl. Studien zufolge sagten 20 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer, sie seien spirituell suchend. Das seien 20-mal mehr Menschen als in Deutschland jeden Sonntag in die Kirche gingen. Leider werde Kirche nicht mit Spiritualität in Verbindung gebracht. Begriffe wie „Mönch“ oder „Kloster“ würden eher mit dem Buddhismus assoziiert werden.

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Hartl kritisierte, dass Christen viel zu wenig für die Nöte der Menschen anbieten würden, zum Beispiel in Form von YouTube-Videos zu brennenden Fragen wie „Was kann ich machen, wenn ich Selbstmordgedanken habe?“ oder „Was kann ich tun, wenn ich mich einsam fühle?“ Hartl erinnerte an das Beispiel des Apostels Paulus, der auf dem Areopag mit den Sinnsuchern seiner Zeit ins Gespräch gekommen sei.  DT/reg

Lesen Sie einen ausführlichen Beitrag über Johannes Hartls Ausführungen zum Thema Spiritualität in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

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