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Ein Vertrauensbeweis für Kardinal Woelki

Es waren mehr Gläubige im Dom als Teilnehmer bei der Protestveranstaltung vor dem Dom.
Protest gegen die Kirche
Foto: IMAGO/Meike Boeschemeyer (www.imago-images.de) | Die umstrittenen Protestveranstaltung vor dem Kölner Dom war vollständig von der Polizei abgeschottet. Im Dom kam es zu einer stillen Solidaritätskundgebung der Gläubigen.

Der neunte Jahrestag der Amtseinführung für Kardinal Woelki wird nicht als Proteststurm in die Stadtgeschichte eingehen. Ohne jede Werbung und mediale Unterstützung wurde die Abendmesse am Mittwoch im Kölner Dom zum Vertrauensbeweis der Diözesanen für ihren Erzbischof. Schüler, junge Familien und Gläubige aus verschiedenen Pfarreien sowie Ordensleute aus Afrika und Asien, die im Erzbistum tätig sind, fanden sich im Dom ein. Die auf der Besucherzählanlage gestützte Schätzung von fünfhundert bis sechshundert Gläubigen setzen auf den Rosenkranz statt auf Sprechchöre und verzichten auf mediales Aufsehen und Transparente.

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Vitale Kirche in Köln

Im Dom herrschte Feiertagstimmung, als spontan entschieden wurde, angesichts des Besucherstroms von der üblichen Zelebration in der Marienkapelle abzusehen und ins Hauptschiff umzuziehen. Auch das Nord- und Südquerhaus des Doms waren gut besetzt. Die Ortskirche in Köln, deren Vitalität seit Jahren durch viele muttersprachliche Gemeinden gewährleistet wird, solidarisierte sich mit dem Erzbischof, der am Tag seiner Amtseinführung stellvertretend für alle lehramtstreuen Katholiken in Deutschland mitten in seiner Stadt brüskiert werden sollte.

Beter im Dom

Die Beter im Dom bildeten ein Kontrastprogramm zu dem merkwürdigen, bundesweit intensiv beworbenen Treffen von Regenbogengruppen unweit des Domes.

Von Polizisten weiträumig abgeriegelt, zog die Schar durch die Ausgabe von Freigetränken und kostenlosem Baguette auch zufällige Laufkundschaft an. Woelkis Standing bei seinen Gläubigen hängt zweifellos nicht von polizeibewehrter Pseudoreligiosität auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz ab. Der 20. September 2023 wird den Kölner Dombesuchern, die Woelki seit Jahren unbeirrt den Rücken stärken, in Erinnerung bleiben als spontaner Ausbruch der Glaubensfreude und sichtbarer Einheit mit dem Erzbischof.

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