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Die Proteste gegen die UNUM sind lächerlich

Selbst aus christlichen Kreisen kommen Warnungen vor der Gebetskonferenz. Doch was genau könnte an Lobpreis, Vorträgen und Gebeten gefährlich sein?
Olympiahalle München
Foto: Tiia Monto / Wikimedia / CC BY-SA 4.0 | In der Olympiahalle in München findet in wenigen Tagen die UNUM24 statt. Man fragt sich was angesichts der Proteste, was an Gebet und Lobpreis so gefährlich ist.

Beten scheint gefährlich zu sein. Angesichts der Proteste der Veranstalter des Christopher Street Days in München gegen eine ökumenische Gebetskonferenz könnte man denken, dass da in der Olympiahalle ganz schlimme Dinge passieren. Aber nichts davon ist der Fall. Es wird gebetet, es wird gesungen und man hört Vorträge von Speakern aus unterschiedlichsten geistlichen Schulen. 

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Nicht alles muss einem gefallen, aber einem andersdenkenden Menschen zuzuhören, weitet im schlimmsten Fall den eigenen Horizont. Angefangen von katholischen und evangelischen Bischöfen bis hin zu international gefragten Rednern wie Johannes Hartl oder eben eine Reihe evangelischer Pastöre dürfte für jeden etwas dabei sein, was einem nicht gefällt. Darum heißt es UNUM, weil man die Vielfalt gemeinsam pflegen will. Es spielen zudem beeindruckende Lobpreis-Bands und die O’Bros, die mit ihrer Musik die Charts stürmen. 

Darf man die Sünde so nennen?

Man befürchte sogenannte Queerfeindlichkeit, lassen die Protestierer wissen. Was auch immer das sein soll, vielleicht gibt es ja wirklich queere Gruppen, die das Gebet fürchten. Ja, es kann sogar sein, dass mal einer der Speaker eine Sünde eine Sünde nennt. Das ist vielleicht etwas aus der Mode gekommen, aber deshalb ist es nicht unbedingt ein Fehler. Im Gegensatz zur Unbarmherzigkeit, mit der die Gegner der UNUM-Konferenz operieren und wegen der vermuteten Sünde der Queerfeindlichkeit ein sofortiges Veranstaltungsverbot fordern, wird man auf der UNUM-Konferenz sehr viel von der Barmherzigkeit Gottes gegenüber den Sündern hören. Vermutlich wird kein einziger Teilnehmer der Konferenz sich nicht als Sünder auffassen. 

Wäre es nicht schon lächerlich genug, dass Queeraktivisten vor der Gefahr einer Gebetskonferenz warnen, ist sich die Vorsitzende des Gemeindereferentinnen-Bundesverbands nicht zu schade, auf „katholisch.de“ vor der Konferenz zu warnen. Es gibt von den Veranstaltern der UNUM24 gemeinsam mit einigen Rednern eine Einladung zu einem offenen Gespräch mit den Kritikern. Man darf gespannt sein, ob die Veranstalter des Christopher Street Days sich darauf einlassen.

Leben und Leben lassen

Bei so eindringlichen Warnungen muss man sich Fragen stellen. Welche Gefahren gehen eigentlich von Lobpreis, Gebet und Vorträgen aus? Erwartet wirklich jemand, dass eine aufgestachelte Christenmeute wild wütend über arme, fröhlich feiernde Queeraktivisten herfällt? Doch wohl kaum wirklich, oder? In der Realität wird jeder Teilnehmer und besonders jede Teilnehmerin der UNUM-Konferenz froh sein, von dem Treiben auf dem Christopher Street Day – wo Menschen ihre sexuellen Vorlieben in viel zu aufdringlicher Weise öffentlich zu Schau stellen – verschont zu bleiben.

Es wäre nett, wenn die Aktivisten des Christopher Street Days die Leute von der UNUM ebenfalls möglichst nicht behelligen. München sollte groß genug sein. Leben und leben lassen. Das scheint in der schönen neuen woken Welt einfach nicht mehr zu funktionieren. Toleranz von denen einzufordern, die die Toleranz mindestens in jedem dritten Satz im Munde führen, ist wohl etwas viel verlangt.

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