Der Vorsitzende der deutschen Bischöfe, Georg Bätzing, fühlt sich wieder einmal missverstanden. Mit Blick auf die Handreichung für Segensfeiern für Paare, die nicht kirchlich heiraten können, hatte er mit dem Hinweis, trotz der kritischen Äußerungen des Papstes daran festhalten zu wollen, am Montag zum Auftakt der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) eine Debatte ausgelöst.
In der Abschlusspressekonferenz klagte der Bischof nun, gerade in Italien sei seine Aussage verkürzt wiedergegeben worden. Er wende sich „in aller Klarheit gegen die Unterstellung, wir würden in Deutschland bischöflichen Ungehorsam gegenüber Rom praktizieren oder uns auf einen Konfrontationskurs zu Rom begeben“.
Bätzing verweist auf Rücksprache mit Glaubensdikasterium
Der Papst habe in seinem Interview deutlich gemacht, dass das Dokument „Fiducia supplicans“ von Papst Franziskus, das auf die Seelsorge gleichgeschlechtlicher Paare eingeht, nicht zurückgenommen werde. Bei der in Deutschland erstellten Handreichung „Segen gibt der Liebe Kraft“ handele es sich um „eine in Rücksprache mit dem römischen Dikasterium für die Glaubenslehre erstellte pastorale Konkretisierung“ von „Fiducia supplicans“ mit Blick auf die Situation in Deutschland.
Die Frage, ob sich die Handreichung für die Weltkirche eigne, verneinte Bätzing. Die Kritik, die der Papst im Interview gegen Segensrituale in Nordeuropa geäußert habe, richte sich gegen die Veröffentlichung liturgischer Formulare für formelle Segensrituale. „Genau dies haben die deutschen Bischöfe bewusst nicht getan“. Die Handreichung gebe Hinweise für die pastorale Praxis, in der die Bekräftigung des Papstes gelte, dass alle Menschen gesegnet werden könnten.
Im Hinblick auf die Rücksprachen mit dem Dikasterium für die Glaubenslehre erklärte der Vorsitzende, diese seien transparent gemacht worden. Nachfragen hierzu lehnte sein Pressesprecher ab. DT/reg
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