Vom 28. Dezember bis heute, dem 1. Januar, findet in Tallinn das 47. Europäische Taizé-Treffen statt. Diese ökumenischen Treffen werden von der Ökumenischen Gemeinschaft von Taizé seit 1978 am Jahresende organisiert. Unter dem Motto „Pilger des Friedens werden“ kamen auf Einladung des estnischen Kirchenrates mehrere tausend Jugendliche aus verschiedenen Ländern und Konfessionen in den hohen Nordosten Europas – die meisten davon Katholiken. Sie fanden in mehrheitlich protestantischen Kirchengemeinden Unterkunft, viele davon in Familien.
Auch die orthodoxen Gemeinden des Patriarchats von Konstantinopel hatten sich an der Taizé Einladung beteiligt, nur die russisch orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats lehnte eine Beteiligung ab. Eigentlich sind die Grenzen niedrig zwischen den Konfessionen, die alle in einer Minderheitenposition sind, wie der Erzbischof der estnischen evangelischen Kirche, Urmas Viilma, auf dem Treffen erklärte. Heute gehören 80% der jungen Esten keiner Religion an. Die 20%, die einer Kirche angehören, teilen sich zwischen Protestanten und Freikirchen und zur anderen Hälfte auch zwei orthodoxen Kirchen. Nur 0,4% sind Katholiken. Doch der Krieg in der Ukraine belastet eben auch die religiösen Beziehungen zu den ethnischen Russen, die ein Drittel der Einwohner Estlands ausmachen. (DT/bbo)
Wie das Taizé-Treffen ablief, und welche Erfahrungen die jungen Menschen dort machten, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ und in den nächsten Tagen hier online.