Der große Spötter unter den deutschen Schriftstellern ist und bleibt Heinrich Heine (1797-1856). Der Pendler zwischen Deutschland und Frankreich, zugleich Vertreter der Romantik und deren Überwinder, zarter Lyriker wie scharf formulierender Journalist, war als getaufter Jude zwischen allen Stühlen und attackierte die Religion – genauer gesagt, deren Vertreter – messerscharf, um am Ende wieder zu ihr zu finden. Fünf Jahre vor seinem Tod bekannte er: ‚Ja ich bin zurückgekehrt zu Gott, wie der verlorene Sohn, nachdem ich lange bei den Hegelianern die Schweine gehütet. (.) Ausdrücklich widersprechen muss ich jedoch dem Gerüchte, als hätten mich meine Rückschritte bis zur Schwelle irgendeiner Kirche oder gar in ihren Schoß geführt.
Scharfe Diktion und warmes Herz
Heinrich Heine war Gottes-Verehrer und Religions-Verächter - und doch mit gewisser Sympathie für das Katholische.
