Während in Deutschland auf Synodalversammlungen über neue Strukturen, Machtverteilung und die „Zeichen der Zeit“ debattiert wird, zeigt sich andernorts, dass wahre katholische Erneuerung nicht in strukturellen Umwälzungen liegt, sondern in Glaubenstreue und geistlicher Tiefe.
Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die jährliche Pfingstwallfahrt von Paris nach Chartres. Im vergangenen Jahr nahmen bereits 18.000 Pilger teil, in diesem Jahr soll die Zahl der Teilnehmer sogar um 1.000 gewachsen sein. Der stetige Zuwachs zeigt: Es sind nicht Debatten über sogenannte Kirchenreformen, die junge Menschen in Scharen mobilisieren, sondern das Überzeitliche.
Liturgie im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt der Wallfahrt steht die überlieferte Liturgie, in Frankreich auch „La Messe de toujours“ genannt – die Messe aller Zeiten. Sie ist geprägt von Stille, Anbetung, klarer Theologie und einer Schönheit, die nicht modisch, sondern ewig ist. Genau darum pilgern Priester, Familien, Studenten und Jugendliche nach Chartres.
Was sie anzieht, ist nicht Kirche als gesellschaftspolitischer Debattierklub, sondern als von Christus gestiftete Institution, deren Zweck die Verehrung Gottes und die Rettung der Seelen ist. Es ist kein Ruf nach Veränderung, sondern ein Zeugnis für die Kraft der Tradition – und für die Zukunft der Kirche.
Der Boom von Chartres ist ein stilles, aber deutliches Votum, nicht nur gegen den deutschen, sondern gegen jeden synodalen Sonderweg, der Glaube, Moral, Liturgie und Disziplin an den Zeitgeist anpassen will. Es zeigt: Wer das Überzeitliche bewahrt, wird auch morgen Menschen erreichen.
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