Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Im Interview mit Radio Vatikan

Bischof Oster lobt synodale Methode von Papst Franziskus

Wenn sich die Methode der Synodalität auch in der ganzen Weltkirche verbreiten würde, „dann wäre es ein Riesenschritt“, resümiert der Passauer Bischof die Weltsynode.
Bischof Oster: "Die Weltsynode sei nun gemeinsam unterwegs und habe keine Vorbehalte mehr"
Foto: IMAGO/Peter Back (www.imago-images.de) | Die Weltsynode sei nun „gemeinsam unterwegs“ und habe „keine Vorbehalte mehr“, meint der Passauer Bischof Stefan Oster.

Der Passauer Bischof Stefan Oster hat im Interview mit „Radio Vatikan“ die Fortschritte und Gespräche auf der Weltsynode im Vatikan gelobt. Selbst Vertreter anderer kirchlicher und christlicher Gemeinschaften seien „erstaunt“, „dankbar und begeistert“, bemerkte er nach Angaben von „Vatican News“.

Möglichkeit eines Riesenschritts für die ganze Weltkirche

Über die Versammlung im Allgemeinen bemerkte Oster: „Ja, ich bin gern da“. Trotzdem sei die synodale Methode von Papst Franziskus anfangs noch „ein bisschen fremd“ gewesen. Auch wenn er das sogenannte „Gespräch im Heiligen Geist“ und das Zuhören, so wie es Papst Franziskus vorgeschlagen habe, bereits im letzten Jahr „so geübt“ habe, sei es nun doch „gewohnt“ geworden. Die Weltsynode sei somit nun „gemeinsam unterwegs“ und habe „keine Vorbehalte mehr“. 

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Der Passauer Bischof verdeutlichte: „Wenn wir so in unserer Kirche miteinander umzugehen lernen“ , sei „wirklich etwas gewonnen“. Wenn man beispielsweise in den „normalen Pfarreibetrieb“ schaue, „wann ist sich Kirche auch vor Ort bewusst, dass sie eigentlich in der Lage wäre, in ständiger Kommunikation mit dem Geist Gottes zu sein und aus ihm zu leben und im Miteinander einen Weg zu suchen?“

Wenn sich die neue synodale Methode an diese Stelle, und auch „in die große Fläche der Weltkirche hinein“ bewege, „dann wäre es ein Riesenschritt“, so Bischof Oster. Er hoffe darauf, dass „wir alle lernen, in diesem Geist miteinander unterwegs zu sein“, mit ihm zu kommunizieren und „aus ihm zu leben“. Auch gegenüber der Gesellschaft, „in der diese Kirche gegenwärtig ist und lernt“, könne es ein großes Zeichen sein, „miteinander nicht polarisiert unterwegs zu sein“. 

Zwischen „Quasselbude“ und Wundermittel 

Auch auf die verschiedenen Fremdwahrnehmungen der Synode kam Bischof Oster zu sprechen: „Also, wenn ich die Meinungen über das, was diese Idee der Synodalität bedeuten könnte, betrachte, dann schwanken die zwischen ‚Das ist eine reine Quasselbude‘ bis ‚Mit Synodalität könnten die großen Probleme der Welt gelöst werden, also einschließlich Klima und Migration‘ - und was weiß ich nicht alles“. Die Wahrheit liege wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Trotzdem sei er der Überzeugung, dass es ultimativ „ein Vermächtnis von Papst Franziskus sein“ werde, „uns diesen Weg als geistlichen Weg aufgegeben zu haben.“

Das zeige sich auch in den Reaktionen anderer religiöser Vertreter. Sie würden sich darüber „erstaunt“ zeigen, „was die Katholiken da machen, und sind eigentlich dankbar und begeistert“. Auch den Bußakt zum Beginn der Synode habe Oster als „bedeutsam“ wahrgenommen. Ähnlich wie der letzte Akt dieser Art – durch Papst Johannes Paul II. im Heiligen Jahr 2000 – sei das „auch ein bedeutsamer Schritt und für mich ein bewegendes Ereignis“ gewesen. DT/jmo

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