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Bischof Hinder: Freude und Stolz über Papstbesuch in den Emiraten

Bei der einheimischen Bevölkerung nehme er einen großen Respekt gegenüber den christlichen Gläubigen wahr, meint der Schweizer Bischof Paul Hinder, der als Apostolischer Vikar für das südliche Arabien seit 15 Jahren in Abu Dhabi lebt.
Apostolischer Vikar Hinder zum Papstbesuch in Arabien
Foto: Marc Weyrich | Bischof Hinder lebt seit 15 Jahren in der Hauptstadt Abu Dhabi. In dieser Zeit habe er noch nie Feindschaft zu spüren bekommen.

Der Schweizer Bischof Paul Hinder, Apostolischer Vikar für das südliche Arabien, sieht in der anstehenden Reise von Papst Franziskus in die Vereinigten Arabischen Emirate einen historischen Besuch. Dies habe zwei Gründe: „Erstens ist im Verlauf der Kirchengeschichte noch nie ein Papst auf die Arabische Halbinsel gekommen. Zweitens ist es erstmalig, dass eine Eucharistiefeier auf einem öffentlichen Grund gefeiert wird, den die Regierung für diesen Zweck zur Verfügung stellt.“ Das erklärt Hinder im Gespräch mit der „Tagespost“.

Kirchen, in denen Tausende Gläubige zur Messe kommen

Das Maß an Freiheit, seine Religion auszuüben, sei in den Ländern der arabischen Welt unterschiedlich stark ausgeprägt, so der Schweizer Kapuziner. Während in Saudi Arabien nur Gottesdienste im privaten Rahmen mit relativ kleinen Gruppen toleriert würden, gebe es in anderen Ländern, vor allem in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kirchen, in denen Tausende von Gläubigen täglich zur Messe zusammenkämen. „Diese Gottesdienstfreiheit hat ihren Ursprung meistens in der Offenheit und Toleranz der betreffenden Herrscher“, so Bischof Hinder.

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein mehrheitlich muslimisches Land. Bischof Hinder lebt seit 15 Jahren in der Hauptstadt Abu Dhabi. In dieser Zeit habe er noch nie Feindschaft zu spüren bekommen. „Natürlich wissen wir, dass in allen islamischen Ländern die Nicht-Muslime sich den gesellschaftlichen Regeln des Islam unterwerfen müssen.“ Gleichzeitig nehme er auch bei der einheimischen Bevölkerung einen großen Respekt gegenüber Christen wahr. So habe er von Seiten der Muslime verschiedene Anfragen erhalten, wie diese bei der Vorbereitung behilflich sein könnten. „Viele haben ihr Interesse bekundet, bei der Messe dabei sein zu können.“

Regierung will, dass möglichst viele Gläubige den Papst sehen können

Zudem setze auch die Regierung alles daran, dass möglichst viele christliche Gläubige im Land den Papst sehen könnten, so Hinder. Franziskus sei in den Vereinigten Arabischen Emiraten sehr beliebt, auch unter den Muslimen. Das zeige sich auch jetzt: „Seit der Ankündigung des Besuches habe ich nur Anzeichen der Freude und des Stolzes darüber wahrgenommen, dass der Papst in die Emirate kommt.“

DT

Wie der Papstbesuch zustande kam und was geschieht, wenn ein einheimischer Muslim zum Christentum konvertieren will, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 31. Januar 2019.

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