Der neue Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz wirbt für Geduld im Streit zwischen der katholischen Kirche in Deutschland und dem Vatikan. In der aktuellen Ausgabe des Podcasts „Himmelklar“ sagte er, Spannungen seien ganz normal. Wenn weitere Schritte zunächst „wie eine Schleife oder wie eine Verschleppung wirken, dann gehört das zu guten synodalen Prozessen mit dazu“.
Hintergrund seiner Aussage sind die anstehenden Gespräche zwischen Vertretern der katholischen Kirche in Deutschland und dem Vatikan, die kommenden Freitag ihren Auftakt haben und von führenden Vertretern des Synodalen Wegs begrüßt werden. Zu ihnen zählt auch der Aachener Bischof Helmut Dieser. Gegenüber der KNA sagte er am Dienstag, es gäbe Missverständnisse auszuräumen: Manches, was aus dem Vatikan angemahnt werde, „machen wir gar nicht".
Brückenbauer im Dienst der Einheit
Nachdem in den letzten Jahren Zuvor hochrangige Vertreter der römischen Kurie sowie der Papst selbst den Synodalen Weg wiederholt kritisiert und die Bischöfe zur Einheit mit der Kirche gemahnt hatten, sollen die Gespräche in Rom dem gegenseitigen Austausch und Verständnis dienen. In dem Zusammenhang versteht sich Bentz in seiner Rolle als Erzbischof als Brückenbauer im Dienst der Einheit. Er hoffe, „durch Gespräch, durch Überzeugung, durch konkrete Schritte, aber auch durch die Art, wie man diese Schritte geht, zu vermitteln und zu verbinden“.
Dass es nicht einfach sei, kirchliche Standpunkte nach außen zu vermitteln, wisse er aus seiner Zeit als Weihbischof und Generalvikar in Mainz. „Ich weiß, was es heißt, damit konfrontiert zu sein, wie Kirche gesellschaftlich wahrgenommen wird“, sagte Bentz. „In der Hinsicht mache ich mir überhaupt nichts vor.“ Papst Franziskus hatte Bentz am 9. Dezember vergangenen Jahres zum Erzbischof von Paderborn ernannt. Am 10. März wurde er in sein Amt eingeführt. DT/dsc
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