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Bätzing: Die Rede von Gott darf nicht verstummen

Den Menschen müsse ausgerichtet werden, dass die Herrschaft Gottes mit dem Auftreten Jesu angebrochen ist, sagte der DBK-Vorsitzende in seiner Predigt zum Auftakt der Vollversammlung der deutschen Bischöfe.
Herbstvollversammlung DBK 2024
Foto: Imago Images | Die Verkündigung muss sich einer Sprache, einer Begründungstiefe und kulturellen Anschlussfähigkeit bedienen, die Menschen annehmen können, so der Vorsitzende der deutschen Bischöfe, Georg Bätzing.

Angesichts der Glaubenskrise und trotz der verbreiteten Gleichgültigkeit dem Glauben und der Kirche gegenüber dürfe die Rede von Gott nicht verstummen. So hat sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, laut seinem vorab zur Verfügung gestellten Rede-Manuskript anlässlich der Eröffnung der Herbstvollversammlung der DBK in Fulda geäußert.

Bezugnehmend auf das Tagesevangelium sagte er in seiner Predigt beim Auftaktgottesdienst am Montagabend im Fuldaer Dom: Es gelte, das „Licht nicht unter den Scheffel“ zu stellen. „Gemeint ist … das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, wie es im Johannesprolog heißt“. Was Jesus für die Menschheit bedeute, das solle bekannt werden. „Dass die Herrschaft Gottes mit dem Auftreten Jesu angebrochen ist, diese Einladung muss den Menschen ausgerichtet werden.“

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Der ganze Einsatz Jesu habe zu allererst auf Gott gezielt. „Diesen gütigen Vater als Licht für alle Menschen zum Leuchten zu bringen“, das sei Jesu Absicht gewesen, so Bätzing. „Rastlos unterwegs wirbt er unaufhörlich: Vertraut euch Gott an! Seine Herrschaft befreit“. Jesu Botschaft sei gewesen: „Wenn du diesen Gott in dein Leben einlässt, wirst du über dich hinauswachsen zu einem wunderbaren, strahlenden, aufrechten, solidarischen, freundlichen Menschen. Vertraue nur! Trau dich zu glauben – wie Jesus und an ihn", sagte der Bischof. 

"Trau dich zu glauben"

Weiter ermutigte Bätzing, das Evangelium zu verkünden, auch wenn den meisten „nichts fehlt, wenn sie ohne Religion und Glauben ihr Leben gestalten“. Das nehme er „als Auftrag und Anstoß aus den biblischen Texten heute mit". Allerdings müsse die Rede von Gott „sich einer Sprache und Bildern, einer Begründungstiefe und kulturellen Anschlussfähigkeit bedienen, dass Menschen sie auf- und annehmen können“. 

Wenn sich Christinnen und Christen in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen würden, dann würden sie dies „in Verantwortung vor Gott und vor den Menschen“ tun. Das sei ein „konkret durchbuchstabiertes Zeugnis für Gott und seine Herrschaft“, so der Limburger Bischof. Es gelte auch, gerade für jede die Stimme zu erheben, „die übersehen werden und keine Lobby haben“.

Gleichwohl müsse man „immer wieder achtgeben“, richtig zuzuhören. „Nur so bleiben wir als Jüngerinnen und Jünger in der Spur Jesu – zur größeren Ehre Gottes." DT/dsc

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