In der Moraltheologie hat sich vielfach die Ansicht durchgesetzt, dass wir spätestens seit Kant Gott nicht mehr brauchen, um zu wissen, wie wir handeln sollen. In Fragen der Ethik wird Gott zum fünften Rad am Wagen, göttliche Offenbarung überflüssig. Der Sinn der Religion beschränkt sich darauf, in uns die Hoffnung zu nähren, dass moralisches Handeln nicht sinnlos ist, sondern einst belohnt wird. Wir brauchen Gott, um glücklich, nicht aber, um glückswürdig zu werden.
Wozu brauchen wir Gott?
Die christliche Ethik ist keine einseitige Ansammlung von Regeln und Normen, schreibt Engelbert Recktenwald - sondern sie verbindet das Gesollte mit dem Erstrebenswerten.
