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„Synodaler Weg“: Kritik aus dem Ausland

Die Spannungen zwischen Rom und den deutschen Bischöfen werden im Vorfeld der Amazonas-Synode weltweit mit Sorge beobachtet.
Stimmen zum "Synodalen Weg"
Foto: Uwe Zucchi (dpa) | Aus dem Ausland gibt es einige kritische Stimmen zum "Synodalen Weg" der deutschen Bischöfe.

Kardinal Robert Sarah, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, wurde  in einem Interview mit dem US-amerikanischen „National Catholic Register“ deutlich in Richtung der Forderungen aus Deutschland: "Einige Leute denken, dass sie allmächtig sind, weil sie ärmere Kirchen finanzieren."  Man wolle die Agenda der Weihe verheirateter Männer, Schaffung von Ämtern für Frauen und die Übertragung von Kompetenzen an Laien den armen Kirchen aufzwingen

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Explizit nennt Sarah die Förderung der tridentinischen Messe

Die Forderungen seien „typisch für ein spießbürgerliches und weltliches Christentum“, so der aus Guinea stammende Kardinal. Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, und Kritiker des „Synodalen Weges“ bedankte sich denn auch umgehend via Twitter für die Äußerungen seines Mitbruders, der eine tiefe und radikale Reform forderte. Explizit nannte Sarah auch die Förderung der tridentinischen Messe.
US-Kurienkardinal Raymond Burke sieht die Katholizität der Kirche ernst gefährdet. Das verbindende Element zwischen dem synodalen Weg und der Amazoniensynode das Verlangen sei, eine Kirche nach den je eigenen kulturellen Maßstäben zu schaffen. Der Synodale Weg der deutschen Katholiken müsse daher abgebrochen werden.

Antonio Kardinal Cañizares Llovera, Erzbischof von Valencia, kritisierte dagegen Medien und soziale Netzwerke, die ein Umfeld prägten, das in keiner Weise den Frieden und die innere Einheit der Kirche fördert.

Mahnungen des Papstes an die griechisch-katholischen Bischöfe

Ausländische Medien verweisen auch auf aktuelle Mahnungen des Papstes an die Synode der griechisch-katholischen Bischöfe der Ukraine. Der Papst warnte abweichend von seinem Manuskript, dass Synode nicht wie in der Politik zu verstehen sei. Die Synode führe auch keine soziologischen Untersuchungen durch. Es bleibt abzuwarten, inwiefern diese Ansprach des Papstes seine Haltung zum „Synodalen Weg“ in Deutschland widerspiegelt, wie es seitens ausländischer Bischöfe und katholischer Medien vermutet wird.

Welche Bedenken der Erzbischof von Denver bezüglich des "Synodalen" Wegs hat, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost".

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Redaktion Amazonas-Synode Erzbischöfe Katholikinnen und Katholiken Päpste Robert Sarah

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