Nach der Änderung des Kirchlichen Gesetzbuchs, mit der Papst Franziskus Frauen als Lektorinnen und Akolythinnen zugelassen hat, warnt der Münchner Kirchenrechtler Winfried Aymans warnt vor falschen Schlussfolgerungen. Im Gespräch mit der „Tagespost“ wendet er sich gegen Thesen, Deutschland könne als Avantgarde eine Zulassung von Frauen zum Weiheamt anstoßen.
Anstöße aus Deutschland
Angesprochen auf die vor fünfzig Jahren tagende Würzburger Synode, in der Verlauf in Deutschland die Handkommunion und Meßdienerinnen in der kirchlichen Praxis etabliert wurden, erläuterte Aymans, in diesen Punkten seien in der Tat Anstöße für Veränderungen in mehreren Ländern der Weltkirche vom deutschsprachigen Raum ausgegangen. Zugleich widersprach er der Vorstellung, die Linien von der Würzburger Synode auszuziehen: „Von daher aber eine ökumenische Erwartung in der strittigen Amtsfrage zu konstruieren, kann nur von theologischen Leichtfüßen her kommen."
Bei der Amtsfrage geht es ums Ganze, nämlich um das sakramentale Kirchenverständnis. In dieser Hinsicht muss die katholische Kirche ein Fels in der Brandung sein und bleiben.“ Die katholische Kirche wisse sich eins mit allen Kirchen orientalischer Tradition.
Amtsfrage nicht nivellieren
Auch wenn die Auftritte katholischer Bischöfe mit Kirchenführern protestantischer Denominationen „ihren guten Sinn“ hätten als Zeichen dafür, dass Vieles beide Konfessionen im Glauben an Jesus Christus miteinander verbindet trenne uns leider auch Entscheidendes. Ausdrücklich warnte der emeritierte Münchner Lehrstuhlinhaber davor, die Amtsfrage zu nivellieren. DT/reg
Lesen Sie das ganze Interview mit dem Kirchenrechtler Winfried Aymans in der kommenden Ausgabe der Tagespost.