In einem Gastbeitrag für die „Tagespost“ verteidigt der bekannte Zisterzienser-Pater Karl Wallner die Teilnahme von Ex-Kanzler Sebastian Kurz und Kardinal Schönborn an der „Awakening Europe“-Veranstaltung in Wien: „Dass Kurz überrumpelt war, ist wohl keine Schutzbehauptung, man sieht es ja auf dem Video nur zu deutlich, wie verdutzt er war. Trotzdem war die Empörung der politischen Mitbewerber außerordentlich heftig. (...) Verblüfft, ja schockiert hat mich aber die laute Kritik aus Kirchenkreisen: an Kurz, der es hier gar einem Trump gleichtun wolle; am Kardinal, der eine Sekte aufgewertet habe; an den Evangelikalen, die reine Fundamentalisten seien…“.
"So öffentlich zu feiern, so konkret für einen
politischen Akteur zu beten, das ist
gar nicht unsere österreichische Art"
Pater Karl Wallner
Auch für das ökumenische Event, den 10 000 Personen in der Wiener Stadthalle besuchten und der von charismatischem Lobpreis und Gebet geprägt war, findet Wallner, der Nationaldirektor der
Päpstlichen Missionswerke und Professor für Dogmatik an der Hochschule Heiligenkreuz ist, positive Worte, während er über die eigene Kirche kritisch reflektiert: „Natürlich sind da „Grenzüberschreitungen“ geschehen! Gott-sei-Dank!
So öffentlich zu feiern, so konkret für einen politischen Akteur zu beten, das ist gar nicht unsere österreichische Art. Wir in den etablierten Kirchen bewohnen ja gewisse gesellschaftliche und kulturelle Reservate, wo wir unsere geschützten Werkstätten haben.“
Gerade das öffentliche Bekenntnis lobt Pater Wallner
Gerade das öffentliche Bekenntnis lobt Pater Wallner: „Das stille Gebet im Kämmerchen ist schon okay, aber für einen Aufbruch braucht es auch ab und zu den Eventcharakter von Pfingsten und das Brausen tausender junger Stimmen.“
DT
Warum Pater Karl Wallner „Awakening Europe“ lobt, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 27. Juni 2019.