Es gebe zwei Wirkweisen des einen Heiligen Geistes: „In uns und durch uns“, schreibt der Leiter der charismatisch-katholischen Loretto-Gemeinschaft, der Philosoph und Familienvater Maximilian Oettingen in der Oster-Beilage der „Tagespost“. Und er fragt: „Kann es sein, dass wir als Kirche im deutschsprachigen Raum mit Seinem Wirken in uns sehr wohl vertraut sind, aber Sein Wirken durch uns auf andere hin und zu deren Heil übersehen haben?“
Die Kirche müsse die Gnade von Pfingsten neu kennenlernen, weil vom Wirken des Heiligen Geistes durch uns auf andere hin und zu deren Heil Dynamik und Vollmacht in der Verkündigung komme. „Ausgelassene Freude, Vollmacht in der Verkündigung und Dynamik – das sind nicht die ersten Assoziationen, die ich habe, wenn ich an die Katholische Kirche der Gegenwart im deutschsprachigen Raum denke.“ Dafür müsse sich die Kirche auf Initiativen einlassen, die in einer theologisch ausgewogenen und menschlich reifen Weise die Gnade von Pfingsten vermitteln können.
Umkehr und Erneuerung
Der Theologe und Pfarrer Guido Rodheudt kritisiert in seinem Beitrag, dass in Deutschland „alle Rufe nach Umkehr zu den Quellen und zur geistlichen Erneuerung durch Abkehr von den zeit- und nervenraubenden Versuchen, das Lob der Tagesschau zu erwerben, im Wind verhallen“. Dies zeige sich im Unverständnis, mit dem man allem begegnet, das ein Neues Lied für Gott anstimmt: „Egal ob die Adoratio von Altötting, Nightfever, 24/7-Anbetungen, Alphakurse, die sich stark vermehrenden Vernetzungsangebote zum Glaubenteilen für junge Katholiken und die durchaus vorhandenen Inseln katholischen Lebens in Personalgemeinden und Geistlichen Zentren mit ob ihrer Authentizität und Traditionsbindung hoher Zukunftsfähigkeit.“ All das werde kirchenamtlich „nicht gesehen oder mit spitzen Fingern mäkelig auf Abstand gehalten“. Und doch sieht der Autor aufgrund internationaler Erfahrungen darin die Zukunft. DT/sba
Lesen Sie mehr Inspirierendes zur Zukunft der Kirche in der Osterbeilage der „Tagespost“.