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Madrider Weihbischof warnt vor "Weg der Spaltung"

„Traurig und besorgt“ blicken die spanischen Katholiken laut dem Madrider Weihbischof Juan Antonio Martínez Camino auf die drohende Kirchenspaltung in Deutschland.
Eisenacher Lutherdenkmal auf dem Karlsplatz in Thüringen.
Foto: IMAGO/S. Ziese (www.imago-images.de) | Eisenacher Lutherdenkmal auf dem Karlsplatz in Thüringen.

Deutschland sei, so Weihbischof Camino in einem Artikel für die "Tagespost"-Beilage „Welt & Kirche“, einmal ein Hoffnungsträger für die katholische Theologie gewesen. In Deutschland habe der Bischof eine „bewusst auf ihre katholische Identität bedachte Theologie“ kennengelernt, die aus der Auseinandersetzung mit der Reformation und Moderne entstanden sei. Doch von dort, wo man die „stärkste geistige und theologische Kraft für die Evangelisierung der Moderne“ vermutet hatte, scheint laut Camino nun „der Gegenwind der modernen Welt das Schiff der Kirche ins Wanken zu bringen“.

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Ein Tischgespräch mit Kardinal Marx

„Was vor vierzig Jahren radikale Vorschläge von manchen Theologen und kirchlichen Aktivisten waren, fordert heute, im Rahmen des sogenannten Synodalen Wegs, die Mehrheit der deutschen Bischöfe“, so der Jesuit und illustriert das mit einer Schilderung eines Tischgesprächs mit Kardinal Reinhard Marx beim Katholikentag 2018. Dessen damalige Forderungen seien auch wie die des Synodalen Wegs bedauerlich, auch wenn dahinter die gute Absicht nach einer wirkungsvollen Verkündigung stecke.

Es fehlt an Vertrauen in die Kirche 

Es fehle an Vertrauen in die Kirche und ihre Sendung. Trotz aller Missstände bleibe sie das Volk Gottes, die „einzigartige Gegenwart des auferstandenen Erlösers“. Der barmherzige Gott habe sich der Kirche endgültig mitgeteilt, so Camino und erklärt, es sei ein großer Widerspruch, bei diesem barmherzigen Gott bleiben zu wollen und gleichzeitig das eigene „Ich“ über die Kirche zu stellen, was im Zuge der Reformation zur Spaltung geführt habe. Der Madrider Weihbischof appelliert an die deutsche Kirche: „Gehen wir nicht noch einmal den falschen Weg!“  DT/sdu

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Beilage „Welt&Kirche“ weitere „Einsprüche“ aus der Weltkirche zum Synodalen Weg.

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