Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Synodaler Weg

Synodaler Weg ignoriert Tradition

Der Orientierungstext, der die theologischen Grundlagen behandelt, betont einseitig die Veränderlichkeit der Tradition, so der Philosoph Berthold Wald..
Teilnehmer des Synodalen Wegs, hier Georg Bätzing mit Irme Stetter-Karp
Foto: Maximilian von Lachner (Synodaler Weg / Maximilian von L) | Der Tradition nicht unbedingt zugeneigt: Teilnehmer des Synodalen Wegs, hier Georg Bätzing mit Irme Stetter-Karp

Der Anspruch der Tradition wird auf dem Synodalen Weg faktisch unterlaufen, kommentiert Berthold Wald in einem Beitrag für die kommende „Welt&Kirche“-Beilage der „Tagespost“. Zu diesem Schluss kommt der emeritierte Professor für systematische Philosophie aufgrund seiner Analyse des Orientierungstextes, der sich mit den „Theologischen Grundlagen“ des Synodalen Weges befasst. Der Begriff der Tradition werde im Text offensichtlich bewusst inkohärent definiert, um den bestehenden Veränderungswillen nicht zu behindern.

Lesen Sie auch:

Traditionsbruch statt Weiterentwicklung

Der Orientierungstext, der bereits auf der dritten Vollversammlung verabschiedet worden war, postuliere ein Maßnehmen an den Zeugnissen der heiligen Schrift und der lebendigen Tradition. Faktisch aber werde insbesondere die „Lebendigkeit“ dergestalt ausgelegt, dass die Tradition alle Bestimmtheit verliere. So könne behauptet werden, dass Reformen ein integraler Bestandteil von Traditionen seien, und Veränderlichkeit das Wesensmerkmal von Tradition überhaupt.

Demgegenüber, so Wald, gebe es eigentlich keine „Weiterentwicklung“ der Tradition, insofern damit der „sachliche Gehalt der Überlieferung“ gemeint sei. Da dieser Gehalt an eine reale göttliche Offenbarung gebunden sei, gehöre zur Tradition wesentlich die Unveränderlichkeit. Insofern sei beispielsweise eine „Öffnung der Ehe“ für homosexuelle Beziehungen auch keine Weiterentwicklung, sondern ein Traditionsbruch.

Was stattdessen tatsächlich Grund der Veränderlichkeit der Tradition sein kann, erfahren Sie im vollständigen Beitrag, der der nächsten Ausgabe der „Tagespost“ beiliegt.

Themen & Autoren
Vorabmeldung Religionswissenschaft Traditionen

Weitere Artikel

Der zweite Kongress zur Theologie des Leibes im September in Aschaffenburg will helfen, die menschliche Berufung zu Liebe und Hingabe tiefer zu verstehen und zu erfahren.
27.08.2025, 11 Uhr
Sina Hartert
Hendrik Wüst, der NRW-Ministerpräsident, sieht sich als „Herr der Mitte“. Wer aber nur nach links blinkt, integriert auch nur in eine Richtung.
17.09.2025, 18 Uhr
Sebastian Sasse

Kirche

Herausgefordert von Biotechnik und Künstlicher Intelligenz: Die Unantastbarkeit der Menschenwürde war Thema eines Symposiums der beiden Ratzinger-Schülerkreise in Rom.
02.10.2025, 11 Uhr
Maximilian Welticke
Näher zur eucharistischen Anbetung: Adoratio machte es möglich, mit Vorträgen, Gebetszeiten und Begegnung. Auch Bischof Oster und Sophia Kuby kamen.
02.10.2025, 05 Uhr
Elisabeth Hüffer