Herr Professor Kampowski, in der Kommunikation über die Natürliche Empfängnisregelung verwenden wir gern den Begriff „selbstbestimmt“, was jedoch bei manchen Menschen falsch ankommt im Sinne eines „feministischen Kampfbegriffs“. Wie würden Sie Selbstbestimmung definieren? Selbstbestimmung ist ein Wort, das man in der autonomen Moral finden kann. Dort bedeutet es, dass der Mensch sich selbst das Gesetz gibt, sich selbst die Ziele steckt: Man ist frei und selbstbestimmt, wenn man nach seinen eigenen Kriterien handelt. Deswegen stößt dieses Wort in einigen Kreisen auf. Doch Karol Wojtya, der spätere heilige Johannes Paul II., spricht durchaus von Selbstbestimmung: Er nennt den Willen sogar die Macht der ...
Keine Freiheit ohne Selbstbestimmung
Über die Fähigkeit des Menschen, sich nicht von spontanen Neigungen beherrschen zu lassen, und über die Bedeutung vernünftigen Begehrens: Ein Interview mit Stephan Kampowski.
