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Ziemlich beste Präsidentenfreunde?

Argentiniens Staatspräsident Javier Milei hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump besucht. Wollen die USA die Methoden des „Anarcho-Kapitalisten“ adaptieren?
Milei spricht bei CPAC 2024
Foto: IMAGO/Annabelle Gordon (www.imago-images.de) | America, hello again! Im Februar sprach der argentinische Präsident Javier Milei bei der konservativen Konferenz CPAC in Maryland - jetzt traf er den designierten Präsident Trump.

Viele Staatsoberhäupter, die vor der US-Präsidentschaftswahl felsenfest an einen Sieg von Kamala Harris geglaubt hatten, verzogen sich am 5. November entweder in ihren Schmollwinkel oder beeilten sich, möglichst schnell mit Wahlsieger Donald Trump ins Gespräch zu kommen. Einer, der frühzeitig auf einen Wahlsieg des ehemaligen US-Präsidenten gesetzt hatte, war der argentinische Staatspräsident Javier Milei, der nun als erstes ausländisches Staatsoberhaupt seit der Wahl mit Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida zusammentraf.

Make Argentina Great Again

Trump, der dort am Donnerstag eine Gala mit Anhängern, Prominenten und künftigen Regierungsmitgliedern abhielt, empfing dort den sich selbst als „Anarcho-Kapitalisten“ bezeichnenden Milei. In einer Rede kritisierte der argentinische Präsident linke Ideologien und lobte Tech-Milliardär Elon Musk, der kürzlich von Trump damit beauftragt worden ist, die US-Regierung radikal zu entbürokratisieren – ein Vorhaben, das sich durchaus mit Mileis Rosskur zu decken scheint, die der Präsident seinem wirtschaftlich gebeutelten Argentinien verordnet.

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Es sei eine „Ehre“, so Trump, den argentinischen Präsidenten in seinem Club zu haben. „Die Arbeit, die Sie geleistet haben, ist unglaublich. Make Argentina Great Again, Sie wissen schon, MAGA. Er ist ein MAGA-Mensch“, sagte Trump vor den Galagästen. Hinzukommt, dass sich Milei als einer der wenigen lateinamerikanischen Staatsschefs bedingungslos der Wertegemeinschaft des Westens (und somit gegen die von China und Russland angeführten BRICS-Staaten) und die Verteidigung der Ukraine gegen Russland angeschlossen hat. Viele Gemeinsamkeiten also mit den Zielen der künftigen Trump-Administration - wenn aber auch mit Blick auf die Ukraine nicht vollständig.

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