Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Bioethik

Warken will Verbot der Eizellspende lockern

Bundesgesundheitsministerin sieht Versorgungslücken bei Abtreibung – CDU-Politikerin äußert sich auch zu „Social Freezing“ und der Zukunft des Paragrafen 218 StGB.
Nina Warken
Foto: IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler (www.imago-images.de) | Undankbares Ressort: Gesundheitsministerin Nina Warken.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat sich erstmals zu bioethischen Streitfragen geäußert. In einem groß angelegten Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit erklärte die Juristin: „Die Eizellspende braucht eine neue Regelung. Aber es ist ein sensibler Bereich: Medizinisch und ethisch gibt es da die unterschiedlichsten Wertvorstellungen. Trotzdem sollten wir eine Regelung finden, die die Eizellspende in Deutschland in einem engen Rahmen ermöglicht.“

Lesen Sie auch:

Auf das sogenannte „Social Freezing“ angesprochen, hinter dem sich das Einfrieren von Eizellen in jungen Jahren zum Zwecke einer späteren künstlichen Befruchtung verbirgt, gab sich Warken zurückhaltender: „Damit tue ich mich schwer außerhalb von medizinischer Notwendigkeit – etwa vor einer Krebstherapie, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Eine staatliche Kampagne, die fürs Einfrieren von Eizellen wirbt, kann ich mir nicht vorstellen“, so die CDU-Politikerin.

Warken sieht Versorgungslücken bei Abtreibungen

Beim Thema Abtreibung stellte Warken klar: „Die Koalition hat sich darauf verständigt, die geltende Regelung nicht zu ändern.“ „Das Bundesverfassungsgericht verpflichtet uns, den Schutz der Frau und den Schutz des ungeborenen Lebens zu gewährleisten. (…) Dennoch müssen ungewollt schwangere Frauen natürlich Unterstützung bekommen. Die Versorgung hat Lücken. Ärztinnen und Ärzte sagen, es sei kompliziert, Medikamente zu bestellen, die Vergütung sei nicht sachgerecht, das Thema sei stigmatisiert. Beratungsstellen müssen auch in der Fläche vorhanden sein. Das kann man alles verbessern – ohne den Paragrafen 218 anzutasten“, so die Juristin weiter.

Angesprochen auf die Forderung der SPD-Bundestagsfraktion, mit öffentlichen Geldern finanzierte Kliniken auf Abtreibungen zu verpflichten, erklärte Warken: „Das halte ich für sehr weitgehend und rechtlich schwierig. Ich würde zuerst an der Ausbildung und den Rahmenbedingungen ansetzen.“ (DT/reh)

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung CDU Lebensschutz Schwangerschaftsabbruch Wertvorstellungen

Weitere Artikel

Der CDU-Politiker Hendrik Streeck hat nicht für den prinzipiellen Ausschluss von Hochbetagten von Therapien plädiert. Das wäre mit dem Menschenbild des Grundgesetzes nicht vereinbar.
21.11.2025, 11 Uhr
Stefan Rehder
Oberstes Prinzip der Medizin muss es sein, niemals zu schaden: Warum die Union das Verbot der Eizellspende besser nicht anrühren sollte.
18.11.2025, 11 Uhr
Stefan Rehder

Kirche

Maria in der intellektuellen Ausbildung: Luganos katholische Hochschule fokussiert sich auf die Gottesmutter. Spezielle Angebote gibt es für Mitarbeiter in Marienheiligtümern.
29.12.2025, 14 Uhr
Meldung
Die Welt brauche eine echte und gefestigte Epoche der Versöhnung, sagt Leo XIV. Das sei ein Auftrag auch an jede Religion, die man nicht missbrauchen dürfe, um zu töten.
29.12.2025, 14 Uhr
Redaktion
Ein unvergessener Papst, eine unvergessene Enzyklika: Vor 20 Jahren veröffentlichte Benedikt XVI. „Deus caritas est“.
29.12.2025, 07 Uhr
Christoph Münch
Das Leben von Mutter Teresa ist ein Zeugnis für den christlichen Lebensschutz. Immer wieder prangerte sie das Übel der Abtreibung an. Doch verhallten ihre Mahnungen oft ungehört.
27.12.2025, 17 Uhr
Manfred Spieker