Zerstörte und niedergebrannte Häuser, Gläubige, die in die Reisfelder fliehen müssen, gestohlenes und zerstörtes Eigentum: In Laos nimmt die Verfolgung von Christen zu. Auf dem neuen Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks „Open Doors“ stieg das Land von Platz 31 auf Platz 21.
Zum ersten Mal seit Jahren wurden in Laos Christen wegen ihres Glaubens getötet. Das Ausmaß der Gewalt war im Vergleich zum Jahr 2022 deutlich höher: 25 Kirchen wurden angegriffen, während es im Index zuvor nur vier waren, und 65 Christen wurden inhaftiert, während es im Vorjahr nur 18 waren. Und auch im Januar 2024 hält die Gewalt weiter an.
Gläubige müssen in Reisfelder fliehen
Viele Christen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, müssen nun fliehen und abseits der Dörfer leben. Im März 2023 stoppten die Behörden den Bau einer Kirche, als diese ein von außen sichtbares Kreuz errichten wollte. Das Gebäude wurde mit Steinen zerstört, ebenso wie die Häuser der Christen. Die Gläubigen mussten schließlich in die Reisfelder fliehen, heißt es weiter im Weltverfolgungsindex.
Die Verfassung des offiziell kommunistischen Laos mit seiner buddhistischen und animistischen Bevölkerungsmehrheit garantiert die Religionsfreiheit. Doch die steht laut Religionsbericht des US-Außenministeriums oftmals nur auf dem Papier. Die Formen der Unterdrückung reichen demnach von Verboten religiöser Veranstaltungen bis hin zu Zwangskonvertierungen zum Buddhismus. Besonders betroffen seien die rund 100.000 protestantischen und rund 45.000 katholischen Christen. Angehörige aller Religionen haben es in diesem Klima schwer, ihre religiösen Überzeugungen trotz staatlicher Restriktionen, Kontrollen und Misstrauen zu leben. DT/chp
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