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Vatikan: Abtreibung gehört nicht zur Fortpflanzungsmedizin

Der Vatikan äußert sich in einem Schreiben besorgt über die Pläne für eine "gefahrlose Abtreibung" der Vereinten Nationen. Man sei gegen jede Gesetzgebung, die Abtreibung legalisiere.
Vor dem Referendum in Irland
Foto: Karl Burke (dpa) | 24.05.2018, Irland, Dublin: Eine Passantin geht an einem Schaufenster im Stadtteil Temple Bar vorbei, in dem dafür geworben wird, beim Referendum für die Abschaffung des Verfassungszusatzes zum Abtreibungsverbot zu ...

Anlässlich der Weltgesundheitskonferenz der Vereinten Nationen in Genf hat sich der Vatikan besorgt über Pläne für eine „gefahrlose Abtreibung“ geäußert. „Der Heilige Stuhl betrachtet Abtreibung nicht als Bestandteil der Fortpflanzungsmedizin“, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben des Ständigen Beobachters des Vatikan bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovic. Der Heilige Stuhl sei zudem gegen jede Form der Gesetzgebung, die Abtreibung legalisiere.

UN-Experten fordern die Gesetzgeber weltweit zur Lockerung strenger Abtreibungsgesetze auf. Alle Strafmaßnahmen und „diskriminierenden Barrieren“ gegen Schwangerschaftsabbrüche gehörten beseitigt. Bereits in der Vergangenheit hatte es immer wieder Diskussionen zwischen den Vereinten Nationen und dem Vatikan rund um das Thema Abtreibung gegeben.

Dabei hatten Vertreter der katholischen Kirche unter anderem kritisiert, dass die Rechte ungeborener Kinder zu wenig berücksichtigt würden und es kein „Recht auf Abtreibung“ geben dürfe. Zudem dürfe Abtreibung auch nicht als Instrument gegen Unterentwicklung propagiert werden.

DT/KNA

 

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Reproduktionsmedizin Schwangerschaftsabbruch UNO Vatikan

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