Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, seine Einwanderungspolitik zu verschärfen und großangelegte Razzien gegen Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung durchzuführen, stößt bei den US-Bischöfen auf deutliche Ablehnung. „Razzien, wie sie diese Woche von der Polizeibehörde ICE angekündigt wurden, trennen Familien, verursachen inakzeptables Leid von Tausenden von Kindern und ihren Eltern und führen zu massenhafter Panik“, erklärte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Daniel DiNardo, in einer Stellungnahme auf der Website der Bischöfe.
Trump schafft "Klima der Angst" im ganzen Land
Er verurteile die Vorgehensweise der US-Regierung, so DiNardo weiter. Diese habe ein „Klima der Angst“ in den Gemeinden im ganzen Land erzeugt. Menschen aus mittelamerikanischen Ländern mit einer rigiden Einwanderungspolitik davon abzuhalten, in den USA Zuflucht zu suchen – wie es das vom US-Präsidenten vorgegebene Ziel ist – sei „fehlgeleitet und untragbar. Es widerspricht amerikanischen und christlichen Werten, Menschen davon abzuhalten, hierher zu kommen, wenn sie flüchten, um ihr eigenes Leben zu retten und ihre Familien in Sicherheit zu bringen“.
Die großangelegten Razzien hatte der Republikaner Trump bereits für vergangenen Sonntag angekündigt. Die Verhaftungen in großem Stil blieben jedoch aus. Dennoch sprach Trump vor Journalisten davon, dass die Razzien „sehr erfolgreich“ gewesen seien.
Trump muss sich gegen Rassismus-Vorwurf verteidigen
Neben den US-Bischöfen hatten weitere US-Katholiken die angekündigten Maßnahmen Trumps kritisiert. Die Präsidentin der „Catholic Charities“, Donna Markham, nannte die Vorgehensweise „grausam“ und betonte die Verpflichtung katholischer Wohltätigkeitsorganisationen, Einwanderern Hilfe zu leisten.
Zusätzlich zum Streit über die Abschiebepolitik muss sich Präsident Trump zurzeit abermals mit dem Vorwurf auseinandersetzen, sich rassistisch zu äußern. Trump hatte vier demokratische Kongressabgeordnete mit ausländischen Wurzeln aufgefordert, in ihre mutmaßlichen Heimatländer zurückzukehren und dort die nicht funktionierenden Regierungen zu unterstützen. Drei der vier Abgeordneten wurden in den USA geboren, eine weitere, in Somalia geborene, wurde bereits als Teenager in den USA eingebürgert.
DT/mlu
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