Die beiden Begegnungen des indischen Premierministers Narendra Modi mit Papst Franziskus suggerieren eine Harmonie, von der die Christen in Indiens gar nichts spüren. Unter der Regierung von Modis „Bharatiya Janata Partei“ (BJP), die seit 2014 an der Macht ist, ist die Lage der rund 30 Millionen Christen Indiens extrem angespannt. Christen werden vermehrt beschuldigt, Hindus unter Zwang zu bekehren.
Auslandsfinanzierung vieler christlicher Institutionen gestoppt
Das indische Innenministerium hat die Auslandsfinanzierung vieler christlicher Institutionen gestoppt. Christliche Dörfer, Priester und Gemeinden werden zur Zielscheibe von Hindu-Radikalen. Anti-Konversionsgesetze behindern aktuell in elf der 28 indischen Bundesstaaten die Arbeit der christlichen Kirchen. Ein solches Anti-Konversionsgesetz geht etwa im Bundesstaat Jharkhand so weit, dass jeder, der an einer religiösen Zeremonie teilnimmt, bei der zu einer anderen Glaubensrichtung konvertiert wird, den Landrat benachrichtigen und dessen Genehmigung einholen muss. Die Nichteinhaltung dieser Bestimmungen kann mit einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden.
Mit politischer Rückendeckung schrecken Hindu-Radikale immer weniger davor zurück, Kirchen zu verwüsten und Christen anzugreifen. Vor allem in Nord- und Zentralindien kommt es häufig zu Angriffen von Hindu-Mobs auf Kirchen oder Gebetstreffen. DT
Lesen Sie eine fachkundige Reportage über das Schicksal der Christen in Indien am kommenden Donnerstag in Ihrer „Tagespost“.









