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Trump stoppt Schulungen zur „Kritischen Rassentheorie“

In von Steuergeldern finanzierten Schulungen an US-Bundesbehörden werden Mitarbeitern die fragwürdigen Konzepte der „Kritischen Rassentheorie“ vermittelt. Jetzt dreht Trump den Geldhahn zu.
US-Präsident Donald Trump
Foto: Yuri Gripas / Pool via CNP /MediaPunch via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | US-Präsident Trump hat die Bundesbehörden angewiesen, Regierungsbeamte nicht mehr in der "kritischen Rassentheorie" zu unterweisen.

Mit den Fortbildungen zur „Kritischen Rassentheorie“, die in US-amerikanischen Behörden durchgeführt wurden, ist vorerst Schluss. US-Präsident Donald Trump kündigte an, Bundesbehörden, die derartige Schulungen für ihre Mitarbeiter abhalten, nicht mehr aus Steuergeldern zu finanzieren. Laut der christlichen Nachrichtenplattform The Christian Post ist die Kritische Rassentheorie „ein umstrittenes ideologisches System“, das den Zusammenhang zwischen Rasse, Recht und Macht untersucht. Trump habe nun die Bundesbehörden angewiesen, Regierungsbeamte nicht mehr darin zu unterweisen. Unter das Verdikt fallen auch andere Konzepte, wie etwa das eines „weißen Privilegs“, weil sie „spaltende antiamerikanische Propaganda“ seien, wie es in einer Mitteilung des Weißen Hauses heißt.

Tragen fast alle Weißen zum Rassismus bei?

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Das „Alberta Civil Liberties Research Centre“ definiert das „weiße Privileg“, das ein Bestandteil der Kritischen Rassentheorie ist, als „unbestrittene und unverdiente Vorteile, Anspruchsberechtigungen, Vergünstigungen und Wahlmöglichkeiten, die Personen – einzig, weil sie weiß sind – verliehen werden“.
Die Mitteilung des Weißen Hauses wurde von Russell Vought, dem Leiter des Office of Management and Budget des Weißen Hauses, am Freitag an Verantwortliche von Verwaltungen und Behörden gesandt. Vought erklärte darin, dass von den Steuerzahlern Millionen Dollars für Schulungen über die umstrittene Theorie ausgegeben wurden. Darüber hinaus bemerkte er, dass bei diesen Fortbildungen den Angestellten vermittelt werde, dass „nahezu alle Weißen zum Rassismus beitragen“.

In der Mitteilung führt Vought weiter aus: „Wir können stolz darauf sein, dass die Bundesregierung als Arbeitgeber Mitarbeiter aller Rassen, Ethnien und Religionen beschäftigt. Wir können stolz darauf sein, dass Amerikaner aus dem ganzen Land sich unserer Belegschaft anschließen möchten und sich dem Staatsdienst widmen. Allerdings können wir nicht hinnehmen, dass unsere Mitarbeiter Schulungen bekommen, die versuchen, unsere Grundwerte als Amerikaner zu untergraben und Spaltung innerhalb unseres Personals zu betreiben“.

Die USA als grundsätzlich rassistisches Land

Der Präsident habe ihn angewiesen, „sicherzustellen, dass Bundesbehörden es unterlassen, Steuergelder zu verwenden, um diese spaltenden unamerikanischen Propaganda-Schulungsveranstaltungen finanziell zu fördern“. Bis es eine detailliertere Orientierungshilfe zur Umsetzung der Direktive Trumps geben wird, wurden alle Behörden angewiesen, zu ermitteln, welche vom Steuerzahler finanzierten Fortbildungen die Kritische Rassentheorie oder andere Hypothesen behandeln, nach denen etwa „die Vereinigten Staaten ein grundsätzlich rassistisches oder böses Land“ oder „irgend eine Rasse oder Ethnie von Natur aus rassistisch oder böse“ sei.

Der Filmemacher und Politikforscher Christopher F. Rufo teilte auf seiner Webseite mit, dass seine in den letzten Monaten durchgeführten Recherchen Präsident Trump zu seiner Entscheidung angeregt hätten, die Fortbildungen über die Kritische Rassentheorie in den Bundesbehörden zu streichen. Über eine der von Rufo angeführten Veranstaltungen, die im vergangenen Jahr an einer Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums – den Sandia National Laboratories - stattfand, „berichteten Informanten, dass ein dreitägiges Umerziehungslager für weiße Männer durchgeführt wurde, auf dem ihnen beigebracht wurde, ‚wie sie ihre weiße männliche Kultur dekonstruieren‘ und sie gezwungen wurden, ‚Entschuldigungsbriefe an Frauen und Farbige zu schreiben‘“.  DT/ks

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