Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Richterwahl

Sigrid Emmenegger ist die neue SPD-Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht

Parlamentarische Geschäftsführer loben die Bundesverwaltungsrichterin in gemeinsamem Schreiben an die Abgeordneten.
Die Juristin Sigrid Emmenegger
Foto: Justizministerium Rheinland-Pfalz | Die 48-jährige Emmenegger wurde 1976 in Freiburg geboren. Nach Abschluss des Studiums wurde sie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Februar 2005 zum Doktor der Rechte promoviert.

Nach dem Rückzug der Potsdamer Verfassungsrechtlerin Frauke Brosius-Gersdorf hat die SPD die Bundesverwaltungsrichterin Sigrid Emmenegger als neue Kandidatin für die Wahl als Richterin am Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen.

Lesen Sie auch:

Die 48-jährige Emmenegger wurde 1976 in Freiburg geboren. Nach Abschluss des Studiums wurde sie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Februar 2005 zum Doktor der Rechte promoviert. Nachdem sie die zweite juristische Staatsprüfung abgelegt hatte, begann sie im Februar 2007 ihre richterliche Laufbahn am Verwaltungsgericht Koblenz. Es folgten mehrere Abordnungen: zunächst ab September 2007 für mehrere Monate an das Verwaltungsgericht Mainz, sodann bis April 2009 an das Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße sowie daran anschließend bis Ende Juni 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Emmenegger hat eine klassische Richterlaufbahn absolviert

Einer darauffolgenden Abordnung an das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz schloss sich im April 2014 die Versetzung dorthin und die Ernennung zur Richterin am Oberverwaltungsgericht an. Von Januar 2017 bis Juli 2019 war Emmenegger zugleich mit einem Teil ihrer Arbeitskraft an den Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz abgeordnet. Im Juli 2019 wurde sie zur Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichts Koblenz ernannt.

Mit Beginn des Jahres 2021 wurde Emmenegger zur Richterin am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ernannt. Das Präsidium des Höchstgerichts wies sie dem 4. Revisionssenat zu. Der ist unter anderem für das Bau- und Bodenrecht, das Recht des Ausbaus von Energieleitungen, der Anlegung und des Betriebs von Flugplätzen, das Denkmalschutzrecht sowie das Natur- und Landschaftsschutzrecht zuständig.

Schreiben an die Fraktionen von Union und SPD

„Die Fraktionsführungen haben jeweils in persönlichen Gesprächen ein sehr positives Bild von Frau Dr. Emmenegger gewinnen können und sind von ihrer persönlichen und fachlichen Geeignetheit für das Amt überzeugt“, heißt es in einem Schreiben des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers der Union, Steffen Bilger (CDU), und seines SPD-Amtskollegen, Dirk Wiese, an die Mitglieder der beiden Koalitionsfraktionen.

SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hatte Ende August angekündigt, die SPD habe einen neuen Namen für einen Vorschlag. Bevor der Name aber genannt werde, wolle man zunächst mit der Union als dann auch mit Grünen und Linken sprechen. Um die bei der Richterwahl erforderliche Zweidrittelmehrheit zu erreichen, benötigt die SPD sowohl die Stimmen der Union als auch Unterstützung aus den Reihen von Bündnis/90Grünen und der Linksfraktion.  DT/reh

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Albert-Ludwigs-Universität Freiburg CDU Dirk Wiese SPD

Weitere Artikel

Die SPD hat dazu gelernt: Mit Sigrid Emmenegger nominieren die Sozialdemokraten nun eine „Richter-Richterin“ für das Bundesverfassungsgericht.
18.09.2025, 15 Uhr
Stefan Rehder
Im Vorfeld der erneuten Richterwahl spielt die SPD mit dem Feuer. Fast könnte man meinen, die Sozialdemokraten legten es auf den Bruch der Koalition geradezu an.
29.08.2025, 19 Uhr
Stefan Rehder

Kirche

Was ist Synodalität? „Niemand ist dazu berufen zu befehlen, alle sind dazu berufen zu dienen“, predigte Papst Leo bei der Heilig-Jahr-Feier der Synodenteams in Rom.
29.10.2025, 21 Uhr
Guido Horst
Leo XIV. besucht die Türkei und den Libanon, um die Einheit der Christen zu fördern und ihre Stellung im Orient zu stabilisieren.
29.10.2025, 17 Uhr
Stephan Baier
Er will „neue Landkarten der Hoffnung zeichnen“: 60 Jahre nach der Konzilserklärung zu Erziehung und Bildung bricht Papst Leo XIV. eine Lanze für eine Pädagogik im Sinn des Evangeliums
29.10.2025, 10 Uhr
Meldung
Entweder hilft die Synodalität, den Heiligen Geist wirken zu lassen, oder sie ist nutzlos und überflüssig.
29.10.2025, 06 Uhr
Guido Horst