Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Kiew

Schewtschuk: Gebet ist stärker als Raketen

Ukrainischer Großerzbischof mahnt die Bürger, nicht in Angst und Panik zu verfallen. Zum morgigen Unabhängigkeitstag werden verstärkte Angriffe erwartet.
Großerzbischof Schewtschuk: Gebet ist stärker als Raketen
Foto: ©FABIO PIGNATA/CPP / IPA (imago stock&people)

Nicht nur der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj erwartet angesichts des morgigen 31. Jahrestages der ukrainischen Unabhängigkeit „etwas besonders Bösartiges“ von der russischen Invasionsarmee. Weil vor genau sechs Monaten, am 24. Februar, die Invasion begann, geht auch das amerikanische Außenministerium davon aus, dass „Russland seine Bemühungen verstärkt, in den kommenden Tagen Angriffe gegen die zivile Infrastruktur der Ukraine und Regierungseinrichtungen zu starten“.

Russland will die Ukraine zerstören

Zu Wachsamkeit und Gesetzestreue rief angesichts dieser Warnungen heute auch das Oberhaupt der mit Rom unierten Katholiken des byzantinischen Ritus in der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, auf. Die ukrainischen Bürger sollten die Warnungen der militärischen und zivilen Verwaltung ernst und nicht auf die leichte Schulter nehmen, jedoch dabei nicht in Angst und Panik verfallen. Es sei offenkundig, dass Russland an seinen finsteren Plänen, die Ukraine zu zerstören, festhalte.

Lesen Sie auch:

An Gottes Barmherzigkeit zu zweifeln sei eine Sünde wider den Heiligen Geist, sagte Schewtschuk in einem Interview mit „Radio Maria“. Der Großerzbischof mahnte zum Gebet: „Wir sehen vielleicht nicht alle spirituellen Dimensionen, so wie wir alle Dimensionen sehen, wenn eine russische Rakete fällt, aber ich denke, die mystische Kraft des christlichen Gebets, die den Himmel durchdringt, ist viel stärker und größer.“ Der Beter dürfe nie nur an sich selbst, etwa an seine persönliche Sicherheit, denken, sondern stets auch an die Nöte anderer.

Sieg über die Lügen der russischen Welt

Das Oberhaupt der autokephalen „Orthodoxen Kirche der Ukraine“, Metropolit Epifanij, sagte am Dienstag in Kiew: „Mittlerweile kennt die ganze Welt unsere Nationalfarben. Niemand verwechselt die Ukraine jemals wieder mit Russland. Der Aggressor wollte uns zerstören, unsere Identität auslöschen – stattdessen wird heute überall über uns gesprochen.“ In vielen Ländern der Welt wehe neben der Nationalflagge die blau-gelbe Fahne der Ukraine zum Zeichen der Solidarität, Anerkennung und Hilfe. Epifanij rief dazu auf, diese blau-gelbe Flagge zu einem „Symbol des Sieges über die Lügen der sogenannten russischen Welt“ werden zu lassen. „Ich glaube, dass wir mit Gottes Segen und Hilfe am Ende gewinnen werden“, so der orthodoxe Metropolit.  DT/sba

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Heiliger Geist Katholikinnen und Katholiken Russlands Krieg gegen die Ukraine Radio Maria Swjatoslaw Schewtschuk Wolodymyr Selenskyj

Weitere Artikel

Frankreichs Präsident sinniert darüber, westliche Bodentruppen in die Ukraine zu senden. Doch dieser Schuss geht militärisch, politisch und psychologisch nach hinten los.
27.02.2024, 11 Uhr
Stephan Baier
Die Ukraine will nicht kapitulieren, lädt aber Franziskus zur Solidarität mit ihrem Überlebenskampf und zu einem Besuch in dem kriegsgeplagten Land ein.
11.03.2024, 11 Uhr
Meldung

Kirche