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Peking als globaler Player

Im „Tagespost“-Interview erklärt die Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik, wie der nächste Weltkrieg verhindert werden könnte.  
Chinas Präsident Xi Jinping. China sei daran interessiert, einen Keil zwischen Europa und die USA zu treiben
Foto: IMAGO/Ju Peng (www.imago-images.de) | Chinas Präsident Xi Jinping. China sei daran interessiert, einen Keil zwischen Europa und die USA zu treiben, so die Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik.

Wie kann der Krieg in der Ukraine beendet und ein drohender Krieg um Taiwan verhindert werden? Diese Fragen treiben politische Entscheidungsträger und Politik-Beobachter weltweit um. Die China-Expertin und Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik präsentiert im Interview der „Tagespost“ dafür eine Strategie: „Die Lösung wäre: Die Europäer engagieren sich in Taiwan, um einen Krieg zu verhindern; und die Chinesen engagieren sich in der Ukraine, um den Krieg zu beenden. Der Vorteil für China bestünde darin, dass Russland in seiner Existenz erhalten und Europa von Amerika entfernt würde.“

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China sei daran interessiert, einen Keil zwischen Amerika und Europa zu treiben, darum könnten die Europäer an weltpolitischem Gewicht gewinnen, wenn sie sich strategisch autonom geben, meint die in Wien lehrende Sinologin. Und zwar mit Blick auf eine Moderation der Taiwan-Frage: „Die Chinesen müssten überzeugt werden, eine internationale Konferenz über die Sicherheitsstruktur in diesem Teil der Welt zuzulassen; dabei könnten sie am Ende besser dastehen als zuvor, und die Amerikaner schlechter als heute. Leider ist das in den Köpfen der Chinesen noch nicht angekommen.“

Universitätsprofessorin Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik für Sinologie.
Foto: Christoph Glanzl | Universitätsprofessorin Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik für Sinologie.

Peking wartet auf europäische Uneinigkeit

Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sei China weder an einem Regimewechsel in Moskau noch am Zerbrechen Russlands interessiert. In Peking gehe man aber davon aus, dass der Ukraine-Krieg letztlich im Dreieck zwischen Washington, Peking und Moskau beendet wird. „Der geeignete Zeitpunkt wird erst kommen, wenn die Amerikaner – schneller unter Trump, langsamer unter Biden – sich aus diesem Krieg zurückziehen. Dann wird es nach chinesischer Auffassung zu Uneinigkeit unter den Europäern kommen. Darauf wartet Peking. Dann könnte sich China als Moderator einbringen, auch um seine Beziehungen zu Europa wieder zu stärken.“

Im „Tagespost“-Interview erklärt Susanne Weigelin-Schwiedrzik auch, warum China in der demografischen Krise ist, worüber sich die chinesischen Eliten nicht einig sind und warum Xi Jinping jetzt die Verantwortung für alles trägt, was in der Volksrepublik schiefläuft. DT/sba

Lesen Sie das vollständige Interview zu Chinas Rolle in der Welt am kommenden Donnerstag in Ihrer „Tagespost“.

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