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Märsche für das Leben in Kolumbien

Am Wochenende protestierten hunderttausende Menschen in 17 Städten gegen die „schändliche Entscheidung“ des Verfassungsgerichts, Abtreibungen zu legalisieren.
Pro Life Demo in Bogota
Foto: www.imago-images.de | Teilnehmerstarke Demonstrationen setzen sich in Kolumbien für den Schutz des ungeborenen Lebens ein.

Nachdem das kolumbianische Verfassungsgericht am 21. Februar entschieden hatte, die Abtreibung bis zur 24 Woche straffrei zu stellen, haben am Wochenende hunderttausende Kolumbianer in mindestens 17 Städten für das Lebensrecht von der Empfängnis an demonstriert. Zu den Demonstrationen hatten 15 verschiedene Vereine aus der Zivilgesellschaft aufgerufen. In einer von der Zeitung „El Tiempo“ verbreiteten Videobotschaft hatte die in Kolumbien bekannte Schauspielerin Amanda Rosa Perez ihre Unterstützung erklärt: „Ich bin eine Frau und habe die schlimmen Folgen einer Abtreibung erlebt. Ich schließe mich der Verteidigung des Lebens an. Lassen Sie uns die Stimme der Stimmlosen sein, und wirklich für die Frauen eintreten. Kolumbien ist pro-life.“

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Stimme der Wehrlosesten

Laut „La Gaceta de la Iberoesfera“ fanden die Demonstrationen unter dem Motto „Wir sind die Stimme der Wehrlosesten“ statt. Die Demonstranten „erheben ihre Stimme für das Leben der Ungeborenen“. Dies machten sie auch auf den Schildern, die sie dabei trugen, deutlich: „Das Töten unschuldiger Menschen ist weder Recht noch Freiheit“; „Die Medizin wurde geschaffen, um Leben zu retten, nicht um es zu beenden“; „Kolumbien, deine Kinder sollen geboren werden“.

In einer Stellungnahme beriefen sich die Organisatoren auf Artikel 11 der kolumbianischen Verfassung: „Das Recht auf Leben ist unantastbar“. Sie bekräftigten, dass das kolumbianische Volk für die Aufhebung des „schändlichen Urteils“ kämpfen wird. „Wir werden dazu alle rechtlichen, politischen, kulturellen und sozialen Mittel nutzen, die uns im Rahmen des Rechtsstaates zur Verfügung stehen.“ Sie fordern den Rücktritt der fünf Verfassungsrichter, die über die Legalisierung der Abtreibung bis zum sechsten Monat entschieden hatten. Frauen, die eine „ungeplante oder schwierige Schwangerschaft durchlaufen“ sollen vom Staat durch öffentliche Maßnahmen unterstützt werden, damit sie „ihre Schwangerschaft zu einem guten Ende bringen“ können: „Kolumbien ist ein Land, das das Leben liebt und achtet.“

Lass mich geboren werden

Die Initiative „Lass mich geboren werden“ der christlichen Kirche „Ríos de Vida“ („Lebensströme“) – so die in Cartagena angesiedelten „El universal.com.co“ – ließ verlauten: „Wir sind äußerst besorgt darüber, dass das Verfassungsgericht wieder einmal seine Befugnisse im sozialen und demokratischen Rechtsstaat überschreitet, indem es unrechtmäßig die gesetzgebende Funktion des Parlaments untergräbt. Das Parlament hat die Abtreibung wiederholt abgelehnt.“ Die Entscheidung einiger weniger Richter verletze „die Würde und die Werte, die es in kolumbianischen Familien immer gegeben hat.“ Die meisten Kolumbianer seien gegen die Abtreibung.

Schweigeminute

In Cali legten laut „El País.com.co“ die Teilnehmer eine Schweigeminute für die Ungeborenen ein. Judy Giraldo, Sprecherin des Marsches für das Leben in Cali, erklärte: „Es ist wichtig, dass jeder die Realität der Abtreibungsindustrie kennt, vor allem aber dass wir uns zusammentun, damit immer mehr Menschen das Leben im Mutterleib und die Mütter verteidigen. Wir protestieren für die ungeborenen Kinder sowie gegen Gesetze, mit denen wir nicht einverstanden sind. Den Richtern des Verfassungsgerichts sagen wir, dass ihre willkürlichen Entscheidungen die Gefühle der Bürger nicht ändern werden.“ DT/jga

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