Ob die harten Maßnahmen, mit denen Österreichs Regierung Mitte März das öffentliche Leben und die Wirtschaft der Alpenrepublik faktisch lahmlegte, angemessen und richtig waren, darüber wird wohl noch länger debattiert werden. Fakt ist, dass sie wirkungsvoll waren: Anders als in Italien, Spanien oder Belgien ist das Gesundheitssystem in Österreich nicht kollabiert. Auch die virologischen Indikatoren geben der Regierung Recht: die Verdoppelungsdauer der Infektionen, die Reproduktionsrate, sogar die Sterberaten.
Konsequent in der schrittweisen Normalisierung
So hart und entschlossen die Regierung die Notbremse zog, so konsequent geht sie jetzt den Weg der schrittweisen Normalisierung: Ab 15. Mai werden Schulen und Behörden ihren Betrieb wieder aufnehmen, Gastronomen wieder Gäste bewirten, alle Geschäfte und Dienstleister wieder Kunden bedienen. Da ist es nur angemessen und gerecht, dass ab Mitte Mai auch die Gottesdienste wieder mit Gläubigen gefeiert werden dürfen.
Vorsichtig bleiben und doch zurück zur Normalität
Nein, das Coronavirus ist nicht über Nacht aus Österreich verschwunden. Aber es ist längst nicht mehr die einzige Gefahr: Auch die harten Einschränkungen des persönlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens drohen einen riesigen, stellenweise irreparablen Schaden zu verursachen. Um jetzt mit möglichst geringen Verlusten aus der Krise zu kommen, braucht es – trotz neuer Abstands- und Vorsichtsregeln – die Rückkehr zur Normalität.
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