Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Nach Besetzung durch regierungsfeindliche Truppen

„Kirche in Not“: Aufruf zu Gebet und Unterstützung für Aleppo

Das Überleben dort sei ein täglicher Kampf, die Einwohner gefangen und stark verängstigt, berichtet das Hilfswerk  – und bittet um Hilfe in der sich verschärfenden Situation.
Zerstörtes Gebäude in Aleppo
Foto: Kirche in Not | Nur zwei Krankenhäuser sind für kritische Fälle geöffnet, Schulen geschlossen, die Lebensmittelversorgung ist unzureichend: In Aleppo herrscht eine humanitäre Krise.

Nachdem die nordsyrische Metropole Aleppo vor einigen Tagen von regierungsfeindlichen Truppen besetzt worden ist, spitzt sich die Lage dort zu. Das gab „Kirche in Not“ (ACN) am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Das katholische Hilfswerk rief darin gleichzeitig zum Gebet sowie zur Unterstützung der dortigen christlichen Gemeinden und Einwohner auf. Rund 25.000 Christen befinden sich laut „Kirche in Not“ in Aleppo, der zweitgrößten Stadt Syriens.

Lesen Sie auch:

Die Projektkoordinatorin des Hilfswerks für Syrien, Marielle Boutros, äußerte sich in dem Schreiben wörtlich zur „äußerst unsicher“ bleibenden Lage: „Nur zwei Krankenhäuser sind für kritische Fälle geöffnet, Schulen sind geschlossen. Die Lebensmittelversorgung ist unzureichend, und die Preise sind in die Höhe geschossen. Es herrscht ein ständiges Klima der Angst.“ Die Grundversorgung sei lahmgelegt, die Menschen quasi gefangen in der Großstadt, erklärte Boutros weiter. Hinzukomme, dass die Gegenoffensive der syrischen Armee gegen die eingefallenen Truppen – von denen einige eindeutig dschihadistisch ausgerichtet seien – verheerende Luftangriffe auf die Stadt ausgelöst hätten.

Islamistengruppe begann Offensive

Philipp Ozores, der Generalsekretär von „Kirche in Not“ erklärte in dem Bericht, die Menschen seien verängstigt, ihr Überleben gleiche einem täglichen Kampf. Er bekräftigte darum die Aufforderung zum „Gebet um Frieden, Schutz und Hoffnung für alle Bürger“. „Kirche in Not“ ruft mit dem Schreiben zu medizinischer Hilfe für Krankenhäuser, Unterstützung von Vertriebenen und von Schulen sowie zur Bereitstellung von Lebensmitteln auf.

Mitte vergangener Woche hatten Aufständische angeführt von der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen. Seit dem Wochenende befindet sich auch Aleppo unter ihrer Kontrolle. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien innerhalb von fünf Tagen über 440 Menschen getötet worden, darunter mehr als 60 Zivilisten. DT/elih

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Christen Christliche Hilfswerke Kirche in Not

Weitere Artikel

Am RedWednesday erstrahlen überall auf der Welt prominente Gebäude. Um auf das Schicksal der Verfolgten aufmerksam zu machen. Wie sehen die christlichen Hilfwerke die Lage?
16.11.2025, 09 Uhr
Thomas Müller Sebastian Sasse
Die syrische Regierung darf nicht verharmlost werden, schreibt der Nahost-Referent der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Kamal Sido, in einem Gastbeitrag.
26.06.2025, 21 Uhr
Kamal Sido
Gleich einer Perlenkette reihen sich zahllose Schmuckstücke zu beiden Seiten der Loire aneinander. Sie zeugen von menschlichem Geltungsdrang, Lebenslust und tiefer Gottesbeziehung.
02.12.2025, 05 Uhr
Michael Kunze

Kirche

Das Heilige Jahr hat nicht nur in Rom gute Früchte hervorgebracht: Fünf Zeugnisse über das Wirken der Gnade in unserer Zeit.
19.12.2025, 07 Uhr
Regina Einig Elisabeth Hüffer
Zum 20. Todestag von Leo Scheffczyk wird seine Dogmatik mit Anton Ziegenaus neu aufgelegt. Bei deren Vorstellung wird die Frage aufgeworfen: Sind Dogmen heute noch verstehbar?
18.12.2025, 14 Uhr
Thomas Müller
Leo XIV. erklärt, was er meint, wenn er von „einem unbewaffneten und entwaffnenden Frieden“ spricht. Die vorherrschende „Logik der Gegensätze“ treibe die globale Aufrüstung an.
18.12.2025, 18 Uhr
Guido Horst