Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung

Irak: Flüchtlingsrückkehr wird angekurbelt

Deutschland verstärkt seine Zusammenarbeit mit dem Irak bei der Rückkehr und Reintegration von Flüchtlingen. Ziel ist es, bis zu 10 000 Iraker aus Deutschland zu unterstützen.
Entwicklungsminister Müller im Irak
Foto: Kay Nietfeld (dpa) | 24.04.2018, Irak, Mossul: Gerd Müller (CSU), Entwicklungsminister, gestikuliert vor einer vom IS zerstörten Moschee. Müller informierte sich bei seinem Besuch über den Wiederaufbau-Fortschritt der Stadt.

Deutschland verstärkt seine Zusammenarbeit mit dem Irak bei der Rückkehr und Reintegration von Flüchtlingen. Das hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in Bagdad mit dem Vorsitzenden des Kabinetts, Minister al-Allak, sowie mit Parlamentspräsident Jabouri vereinbart. "Wir haben mit der irakischen Regierung eine enge Zusammenarbeit beschlossen, um die Rückkehr und den Neuanfang irakischer Flüchtlinge zu fördern, die in Deutschland keine Bleibeperspektive haben", erklärte Entwicklungsminister Müller. "Ziel ist es, bis zu 10 000 Iraker aus Deutschland zu unterstützen, damit sie wieder Fuß fassen und sich etwas Neues aufbauen können. Denn niemand soll als 'Verlierer' in seine Heimat zurückkehren müssen. Dazu schaffen wir Ausbildungs- und Beschäftigungsangebote und setzen dazu auf eine enge Partnerschaft mit den irakischen Behörden und der Wirtschaft."

Müller unterzeichnete am Sonntag in Bagdad eine Kooperationsvereinbarung mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im Beisein von Vertretern des irakischen Arbeitsministeriums. "Ich habe die irakische Regierung auch aufgefordert, die Reformen für ein besseres Investitionsklima konsequent weiterzuführen. Denn neue Jobs schafft nur die Wirtschaft. Mir kommt es darauf an, auch die deutsche Wirtschaft in den Wiederaufbau einzubeziehen. Die Firma Knauf hat zum Beispiel ein Ausbildungszentrum in Bagdad. Solches Engagement müssen wir vervielfachen", so Müller.

Zudem vereinbarte Minister Müller mit der irakischen Regierung, zwei Migrationsberatungszentren in dem Land zu gründen. In Erbil in der Region Kurdistan-Irak hat Müller das erste dieser Beratungszentren im Irak eröffnet. Ein weiteres ist in Bagdad geplant. Die Zentren sind Teil des vom Entwicklungsministerium gebildeten Rückkehrerprogramms "Perspektive Heimat". Damit werden Existenzgründungen und Qualifizierungen angeboten sowie die Jobvermittlungen in den Privatsektor gefördert.

DT/chp

Themen & Autoren
CSU Flüchtlinge Gerd Müller Irakische Regierungen

Weitere Artikel

Wie eine Anhörung im Hessischen Landtag dazu führte, dass die Abtreibungslobby und ihr politischer Arm auf einmal wie der Kaiser im Märchen da standen. Nämlich: splitterfasernackt.
18.05.2023, 19 Uhr
Stefan Rehder
Machtkampf zwischen Armee und Paramilitärs: Mehr als drei Millionen Menschen sind auf der Flucht.
18.08.2023, 13 Uhr
Meldung

Kirche

Die jetzt beginnende Weltsynode ist ein Paradebeispiel für eine selbstbezügliche Kirche. Bei allem Gerede schiebt sich eine Frage in den Vordergrund: Wer wird nächster Papst?
01.10.2023, 12 Uhr
Guido Horst
Franziskus bestellt sein Haus: 18 neue Teilnehmer für ein mögliches Konklave. Die übergroße Mehrheit des „roten Senats“ besteht aus „Bergoglianern“.
30.09.2023, 15 Uhr
Meldung
Die Frage der Finanzierung des Folgegremiums zum Synodalen Weg scheint immer noch unsicher zu sein. Konkrete Antworten, wer wieviel zahlen wird, gibt es nicht.
29.09.2023, 11 Uhr
Peter Winnemöller