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Gekränktes Russland, abgegrenzte Ukraine

Ein Jahr nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine widmet sich die „Tagespost“ auf vielfältige Weise dem anhaltenden Angriffskrieg.
Gedenken in Kiew
Foto: IMAGO/Dominika Zarzycka (www.imago-images.de) | Die Ukrainer gedenken in Kiew mit Porträts und Flaggen ihrer im Krieg gefallenen Soldaten.

Am Freitag jährt sich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zum ersten Mal. Aus diesem Anlass finden sich in der kommenden Ausgabe der "Tagespost" gleich mehrere Stücke, die sich mit dem Kriegsgeschehen beschäftigen. So analysiert der Russland-Experte und Wissenschaftler Leonid Luks im „Thema der Woche“ Putins Russlands als eine „gekränkte Großmacht“.

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Luks schreibt: „Der vor einem Jahr begonnene russische Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt den negativen Höhepunkt einer Entwicklung dar, die unmittelbar nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 einsetzte. Die Tatsache, dass ein Imperium, das noch kurz zuvor gemeinsam mit den USA über die Geschicke der Welt entschieden hatte, über Nacht verschwand, bildete für die imperial gesinnten russischen Gruppierungen einen unfassbaren Vorgang, eine Art Apokalypse. Sie ließen sich nicht mit dem Argument trösten, dass auch andere europäische Mächte ihre Imperien im Lauf des 20. Jahrhunderts verloren hatten.“

Die Mentalität der Ukrainer erfassen

Der derzeit aus der Ukraine berichtende Europa-Korrespondent der „Tagespost“, Stephan Baier, versucht hingegen die Mentalität der Ukrainer nach einem Jahr Krieg zu erfassen. Im Gespräch mit dem ukrainischen Historiker und Priester Andriy Mykhaleyko zeigt sich: Die Ukrainer definieren ihre Identität jetzt stark in Abgrenzung zu Russland, seiner Geschichte und Kultur. Das sei auch eine Folge von Putins Invasion.

Die ukrainische Autorin und Unternehmerin Oksana Stavrou stellt in ihrem Gastbeitrag die lange russische Tradition der Diffamierung und Verachtung des Ukrainischen dar. Schon bald nach Lenins Entmachtung und der Übernahme des Ruders durch Josef Stalin in den 1920er Jahren hätten die kommunistischen Ideologen den Begriff „ukrainischer bürgerlicher Nationalismus“ kreiert - dieses Narratives bediene sich auch Wladimir Putin - neben anderer absurder Beschuldigungen. Die Ukraine aber wehre sich gegen diese Desinformation.  DT/mee

Russlands Angriffskrieg ist das Thema der Woche. Lesen Sie alle Texte in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

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