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Dürre und Ernährungsunsicherheit bedrohen Menschen am Horn von Afrika

Millionen Menschen sind von akutem Hunger betroffen. Dürre, Pandemie und kriegerische Konflikte verschärfen die Hungersituation in der Region. Regenzeit könnte ausfallen.
Dürre, Kriege und die Pandemie verschärfen die Hungersnot in Afrika
Foto: Dong Jianghui (XinHua) | Dürre, Kriege und die Pandemie verschärfen die Hungersnot am Horn von Afrika.

Aufgrund von Konflikten, Klimaveränderungen und der COVID-19-Pandemie ist  das Horn von Afrika mit einer der schlimmsten Dürren der letzten Jahrzehnte konfrontiert und zu einem Hotspot des Hungers geworden. Daraus ergeben sich katastrophale Folgen für die Gesundheit und das Leben der Menschen. Hinzu kommen jahrelange politische Instabilität und steigende Lebensmittelpreise, die unter anderem auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen sind. 

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Millionen bedroht

Allein in Somalia sind schätzungsweise 6,1 Millionen Menschen von der Dürre betroffen, von denen 759 400 auf der Suche nach Wasser, Nahrungsmitteln und Weideland vertrieben wurden. Rund 3,5 Millionen haben keinen ausreichenden Zugang zu Wasser. Etwa 6 Millionen Menschen sind weiterhin mit schwerem Nahrungsmittelmangel konfrontiert.  Dabei sind circa 1,4 Millionen Kinder von akuter Unterernährung betroffen. Es ist davon auszugehen, dass darunter 329 500 Kinder schwer unterernährt sind. 

Da dieErnährungslage der Familien sehr unsicher ist, haben viele ihre Häuser auf der Suche nach Nahrung, Wasser und Weideland für ihre Tiere verlassen. Mit zunehmender Ernährungsunsicherheit müssen die Menschen auch die unmögliche Wahl zwischen Nahrung und Gesundheitsversorgung treffen, selbst wenn sie durch Ernährungsmängel immer anfälliger für Krankheiten werden. Dies gilt insbesondere für Kinder, für die die Kombination aus Unterernährung und Krankheit tödlich sein kann. 

Mit der bevorstehenden Regenzeit, die voraussichtlich ausfallen wird, verschlimmert sich die Situation. Es gibt bereits Berichte über vermeidbare Todesfälle bei Kindern und Frauen während der Entbindung. Das Risiko von Traumata und Verletzungen ist hoch, da die Gewalt, einschließlich geschlechtsspezifischer Gewalt, zunimmt.

Essen und sauberes Wasser

"Es ist von zentraler Bedeutung, dass die Menschen genug zu essen haben. Sicherzustellen, dass sie sauberes Wasser haben, ist von zentraler Bedeutung. Aber in Situationen wie diesen ist auch der Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten von zentraler Bedeutung", sagte Dr. Michael Ryan, Exekutivdirektor des WHO-Programms für Gesundheitsnotfälle. Dienstleistungen wie therapeutische Ernährungsprogramme, medizinische Grundversorgung, Impfungen, sichere Entbindungen und Mutter-Kind-Dienste könnten den Unterschied zwischen Leben und Tod für die Menschen ausmachen, betonte Ryan. DT/cpe

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