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Ein Heiliges Jahr dank eines Regenwunders

Papst Franziskus gewährte einer kleinen spanischen Gemeinde das Privileg, das Jahr 2025 als Jubiläumsjahr zu feiern.
Die historische Christuskapelle
Foto: Rodelar / CC-BY-SA-4.0 / wikimedia commons | Hier starteten die Dorfbewohner ihre Prozession: die Kapelle Unser Vater Jesus von Nazareth.

Die beschauliche Gemeinde Villatobas in der spanischen Provinz Toledo steht vor einem außergewöhnlichen Jahr: Papst Franziskus hat dem 3.000-Seelen-Ort ein Heiliges Jahr 2025 zuerkannt. Damit reiht sich das kleine Dorf in die bedeutenden Pilgerstätten des derzeitigen Jubiläumsjahres ein.

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Der feierliche Auftakt erfolgte bereits am 1. Dezember in der historischen Kapelle „Unser Vater Jesus von Nazareth“, als Spaniens Primas, Erzbischof Francisco Cerro Chaves von Toledo, die Heilige Pforte öffnete. Seither empfängt Villatobas täglich Pilger aus allen Teilen des Landes. Den Gläubigen, die die Kapelle besuchen, wird unter den gewöhnlichen Voraussetzungen ein vollkommener Ablass gewährt: Beichte, Empfang der heiligen Kommunion und Gebet in den Anliegen des Papstes.

Ein Wolkenbruch aus dem Nichts

Die Wurzeln dieser besonderen Auszeichnung reichen genau hundert Jahre zurück. Im Mai 1925 hatte eine verheerende Dürre die Region fest im Griff. Die verzweifelten Dorfbewohner trugen das Bildnis ihres Schutzpatrons in einer Prozession durch die ausgetrockneten Straßen. Wie aus dem Nichts öffnete der Himmel seine Schleusen, und ein lang ersehnter Regen ging nieder. Als die durchnässten Gläubigen zur Kapelle zurückkehrten, wartete eine weitere Überraschung: Die Statue des Jesus von Nazareth war – trotz des heftigen Wolkenbruchs – vollkommen trocken geblieben.

Seither gedenken die Einwohner jährlich am 17. Mai mit der traditionellen „Mai-Jesus-Prozession“ dieses Wunders. Die Feierlichkeiten haben sich zu einem wichtigen identitätsstiftenden Ereignis entwickelt, das weit über die Gemeindegrenzen hinaus Menschen anzieht.

„Diese päpstliche Anerkennung ist ein Meilenstein in unserer Geschichte“, betont der Vorstand der Bruderschaft Unser Vater Jesus von Nazareth. Gemeinsam mit dem Stadtrat arbeitet die Bruderschaft intensiv an einem umfassenden Programm für das Jubiläumsjahr. Neben spirituellen Angeboten sind auch kulturelle Veranstaltungen geplant, die das reiche Erbe der Region würdigen sollen.

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