Laut einem Bericht des päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ geraten in Burkina Faso immer mehr Christen in das Fadenkreuz dschihadistischer Terroristen. Pater Alain Tougma, Oberer für die afrikanischen Provinz der Ordensgemeinschaft „Frères Missionaires des Campagnes“ (Missionsbrüder in den ländlichen Gebieten), berichtet dem Hilfswerk von zielgerichteten Angriffen auf christliche Einrichtungen, Priester und Ordensschwestern.
1,7 Millionen Vertriebene im Land
Während Experten Ende Juli noch davon ausgingen, dass etwa 40 Prozent des Landes in der Hand von Terroristen liegen, so seien es heute bestimmt noch mehr, erklärte Pater Alain: „Der Terrorismus gewinnt immer mehr an Boden“. Das habe auch Konsequenzen. Innerhalb des Landes gebe es über 1,7 Millionen Vertriebene.
Die Gemeinschaft Tougmas selbst sei vor einigen Monaten vertrieben worden. Einige Milizen hätten ihnen „ein Ultimatum von zehn Tagen gesetzt, um die Stadt zu verlassen“. Ihr Bischöfe habe sie aufgefordert zu gehen, da „die Terroristen es besonders auf die Priester und Ordensschwestern abgesehen haben.
Gezielte Zerstörung christlicher Einrichtungen
Der Ordensobere berichtet zusätzlich von gezielter Zerstörung christlicher Einrichtungen: „Manchmal brennen sie nicht nur ein kirchliches Gebäude nieder, sondern achten auch darauf die Kreuze zu zerstören“. Andere Male sollen Dschihadisten Christen zu einem Besuch der Moschee gezwungen haben. Besonders die Kinder würden unter der Gefahr des Terrorismus leiden. Die Schulen seien geschlossen, Felder unbestellt, berichtete Tougma. Die Gemeindemitglieder würden sich an die Missionsbrüder um Hilfe wenden: „Doch wir können nicht allen Anfragen nachkommen.“
Die Regierung des Landes ist geschwächt: In weniger als zehn Monaten hat es dort zwei Staatsstreiche gegeben. Seit 2015 wird Burkina Faso von islamistischen Milizen bedroht. Das Land ist laut dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ von Kirche in Not eines der Gebiete, die am meisten von militanten Dschihadisten bedroht sind. DT/jmo
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