Eritrea

Bischof bei Einreise nach Eritrea verhaftet

Gemeinsam mit zwei Priestern wurde Bischof Fikremariam Hagos verhaftet. Der Bischof kam von einer Europareise zurück in das atheistische Land. Meldungen sprechen von brutaler Kirchenverfolgung.
Eritrea
Foto: Peter_Smolka (dpa) | Torbogen am Flughafen in Asmara. Hier wurde Bischof Fikremariam Hagos bei der Einreise nach Eritrea verhaftet. Archivbild (1997)

Sicherheitsbeamte in Eritrea haben einen katholischen Bischof und zwei Priester festgenommen. Das bestätigte inzwischen ACI Africa. Der Nachrichtenpartner des katholischen Nachrichtendienstes CNA beruft sich auf eine Quelle in dem nordostafrikanischen Land, die aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden wollte.  Demnach wurde Bischof Fikremariam Hagos,  der 2012 zum ersten katholischen Bischof von Segheneity im Süden Eritreas geweiht wurde, am 15. Oktober am internationalen Flughafen von Asmara festgenommen, nachdem er aus Europa eingetroffen war.

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Auch zwei Priester verhaftet

Zwei katholische Priester, Pater Mihretab Stefanos, der Pfarrer der Pfarrei St. Michael in der Eparchie Segheneity, und Abt Abraham, ein Mitglied des Ordens der Kapuziner, wurden ebenfalls festgenommen. Sie sollen zusammen mit Bischof Fikremariam Hagos im Adi Abeto-Gefängnis inhaftiert sein. Ihnen wird vorgeworfen, in ihren Predigten auf Menschenrechtsverletzungen in Eritrea hingewiesen zu haben.

Die streng atheistisch geprägte Regierung geht brutal gegen die Kirche vor: Kirchliche Krankenhäuser wurden geschlossen, die Patienten wurden vertrieben. Anders als in vielen Ländern Nordafrikas ist der Islam in Eritrea nicht Staatsreligion. Außer der katholischen sind nur noch die orthodoxe und die evangelisch-lutherische Kirche als Religionsgemeinschaften staatlich geduldet – neben dem sunnitischen Islam. Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Eritrea gehört nach Angaben von „Kirche in Not“ einer christlichen Konfession an, zwischen 120 000 und 160 000 von ihnen sind Katholiken.

Hoffnung auf Frieden

Groß waren die Hoffnungen am 12. Dezember 2000 in Algier, als Äthiopien und Eritrea nach zwei Jahren Bruderkrieg formal Frieden schlossen, um einen der blutigsten Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent zu beenden. Doch das „Abkommen von Algier“ erwies sich als Makulatur. Der Konflikt um die abtrünnige äthiopische Region Tigray eskalierte schnell zu einem blutigen Krieg, der Zehntausende von Menschenleben forderte. Auslöser waren Konflikte um den Verlauf der gemeinsamen Grenze. Eritrea grenzt direkt an die nördliche äthiopische Konfliktregion Tigray. In dem Konflikt um die Region im Norden Äthiopiens bekämpfen sich die Regierungspartei von Tigray, die Volksbefreiungsfront TPLF und die Armee der äthiopischen Zentralregierung in Addis Abeba. Ein von der Afrikanischen Union auf den Weg gebrachter Vorschlag für einen neuen Anlauf für Friedensgespräche in Tigray wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. DT/chp

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