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Bundesverband Lebensrecht: So viel Zulauf wie noch nie

Die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, Alexandra Linder erklärt anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Verbandes, was bisher im Lebensschutz erreicht wurde und welche aktuellen Entwicklungen zu beobachten sind.
Alexandra Linder, Vorsitzende BVL
Foto: dpa | Der Bundesverband Lebensrecht feiert heute 20-jähriges Bestehen. Die Vorsitzende des Verbandes, Alexandra Linder.

Im Gespräch mit der Tagespost berichtet die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, dass das Urteil des Bundesverfassungsgericht zum assistierten Suizid sie überrascht habe. Doch durch die „inhumanen Gesetzentwürfe“ erfährt der Verband auch großen Zulauf.

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Dass gerade in Zeiten von Corona, wo versucht werde, jedes Leben zu schützen,  Menschen auf der anderen Seite dem assistierten Suizid preis gegeben würden, erfährt Linder als große Paradoxie. „Man stellt eine angebliche Autonomie, die bei den betroffenen Menschen aufgrund von Fremdbestimmungsfaktoren fast nie vorliegt, über die staatliche Lebensschutzpflicht. Das ist eine Kapitulation, mit der ich nicht gerechnet habe.“ Seitdem das Bundesverfassungsgericht dieses Umsturzurteil zum assistierten Suizid gefällt habe, liege die Konzentration des Dachverbandes verschiedener Lebensschutzorganisationen darauf, was und vor allem wen man noch retten könne.

Großteil der Bevölkerung denkt oft anders als Politiker

Durch die neuen Beschlüsse erfahre der Verband allerdings auch einen Positiv-Trend: Je inhumaner Gesetzentwürfe und Vorschläge würden, desto mehr Interesse erfahre die Arbeit bezüglich des Lebensschutzes. „Wir haben noch nie so viele Mitglieder, Anfragen, so große Unterstützung, so viel Zulauf gehabt wie jetzt. Was manche Politiker denken und sagen, liegt oft jenseits von dem, was vernünftig denkende Bürger wollen.“ Dass immer noch ein Drittel der Bevölkerung Abtreibungen trotz „ideologischer und anderer Einhämmerungen“ für schlimmer als Kükenschreddern halte, stelle einen erheblichen Anteil dar, so Linder.

Im Rückblick auf die letzten 20 Jahre hat der Bundesverband Lebensrecht auch einiges erreicht: So habe der Verband viele tausende von Kindern und Müttern vor Abtreibung bewahren können und bisher mit verhindern können, dass Abtreibung als Frauenrecht legalisiert worden sei. Für Frauen im Schwangerschaftskonflikt und ihre Kinder sei die Lage in Deutschland bei weitem noch nicht so schlecht ist wie in anderen Ländern.  DT/vwe

Warum das Ziel des Verbandes seine Auflösung ist und welche Projekte in nächster Zeit anstehen, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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