Isabel Vaughan-Spruce und der katholische Priester Sean Gough sind in einem Urteil des Amtsgerichts Birmingham freigesprochen worden. Beide waren nach stillem Gebet in Gedanken in der Nähe einer geschlossenen Abtreibungsklinik verhaftet worden. Aufgrund einer örtlichen „Public Spaces Protection Order“ sind im Umkreis der Klinik Gebet und Beratung wie Protest verboten.
„Ich hätte nie für meine Gedanken verhaftet werden dürfen“, so Isabel Vaughan-Spruce nach ihrem Freispruch. Sie sei wie eine Kriminelle behandelt worden, so die Katholikin, „nur weil ich still auf einer öffentlichen Straße gebetet habe.“ Schädlicher als Hilfsangebote oder friedliches Gebet sei es, freie Rede und freies Denken zu kriminalisieren, so Vaughan-Spruce. Ein Video ihrer Festnahme hatte in den sozialen Medien für heftige Reaktionen gesorgt.
Regierung solle sich mit Lebensschutz auseinandersetzen
Dem katholischen Priester Sean Gough wurde „Einschüchterung von Service-Nutzern“ vorgeworfen. Auch er sei laut der Menschenrechtsorganisation ADF International wegen stillen Gebets verhaftet worden. Der Brite sei erleichtert über das Urteil, kritisierte aber seine Festnahme aufgrund von „Gedankenverbrechen“: „Egal, wie man zum Thema Abtreibung steht, wir können uns darauf einigen, dass ein demokratisches Land keine Gedankenverbrechen verfolgen darf“, so Gough. Gough forderte die Regierung auf, sich mit der „großartigen Arbeit von Lebensschutzgruppen“ auseinanderzusetzen, bevor sie die „Straßen zensieren“. DT/sdu
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